THW-Übung: Erdbebenhilfe in Münster

Werbung

Lintorf/Münster. „Am 22. September 2023 kam es um 12.34 Uhr in der Stadt Münster zu einem Erdbeben. Der Stadtteil Handorf ist besonders in Mitleidenschaft gezogen worden. Es sind viele Gebäude betroffen und es ist eine noch unbestimmte Zahl verletzter Personen zu vermuten.“ So lautete das Szenario für eine Übung des Technischen Hilfswerks (THW) Ratingen in Münster. Fiktiv wurde daher ein Technischer Zug aus Zugtrupp, Bergungsgruppe und mit den Fachgruppen Schwere Bergung, Notinstandsetzung und Notversorgung sowie Wasserschaden/Pumpen über die Regionalstelle alarmiert, um für die Übung in das „Katastrophengebiet“ aufzubrechen. Insgesamt blickten die über 40 Ehrenamtlichen vom Standort Lintorf am Sonntagnachmittag auf ein abwechslungsreiches Wochenende zurück. Alle Szenarien waren so gewählt, dass sowohl Fachausbildung, als auch Zusammenarbeit zwischen den Gruppen trainiert werden konnten.

Im Szenario erhielt der Zugtrupp den Auftrag, bereits am Freitag für eine „Erkundung“ aufzubrechen. Dahinter steckten natürlich die notwendigen Vorbereitungen für die Übung. Mit Unterstützung des Stabes des Ortsverbandes wurden die einzelnen Szenarien am Freitagabend vorbereitet. Die Übungssteuerung für den Samstag wurde durch den Zugtrupp übernommen, der damit einhergehend weite Teile der Aufgaben einer Einsatzabschnittsleitung trainieren konnte.

Am Samstagmorgen sammelten sich die weiteren Kräfte im Ortsverband, sodass um kurz nach 7 Uhr bei einer kleinen Stärkung die Übungseinweisung durch das Personal des eingerichteten Meldekopfes erfolgen konnte. In kurzer Folge verließen die Teileinheiten den Ortsverband und verlegten nach Münster, wo diese gestaffelt bis 9.30 Uhr eintrafen.

Nach einer kurzen Lageeinweisung durch den Zugführer erhielten alle Teileinheiten den Auftrag, das zugewiesene Schadensgebiet zu erkunden. In einem Einsatz würde das natürlich nicht mehrfach geschehen. In diesem Fall bot diese Aufgabe für alle Ehrenamtlichen die Gelegenheit, sich mit dem Gelände und den Gefahren an der Einsatzstelle vertraut zu machen.

Verschiedene Fachgruppen wurden bei der Übung eingesetzt und gefordert: die Bergungsgruppe, die Fachgruppe Schwere Bergung, die Fachgruppe Notinstandsetzung und Notversorgung oder die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen. Es mussten Menschen geborgen, ein Deichbruch beseitigt oder eine Verletztensammelstelle aufgebaut werden.

Zum Übungsende hin galt es für die Einsatzkräfte der Fachgruppe Schwere Bergung noch einmal die letzten Kräfte zu mobilisieren. Noch beim Abbau der Ausstattung kam die Meldung, dass ein Auto einen Hang hinabgerutscht war und eine Person gerettet werden musste. Zügig wurde dazu notwendiges Material verladen. Das Auto wurde gegen Wegrutschen gesichert und die Person gerettet.

Um Szenarien zu steuern und den Teileinheiten im Anschluss eine Rpückmeldung zu geben, standen mehrere Beobachter aus dem Stab des Ortsverbandes und der Fachgruppe Sprengen an allen Szenarien bereit. Um nicht nur Übungspuppen retten zu müssen, waren drei Jugendliche mit dabei. Die Verpflegung der Einsatzkräfte übernahm die Küchencrew des Ortsverbandes.

Am späten Nachmittag waren alle Aufgaben erledigt und die Übung beendet. Der Zugführer und Übungsleiter Kjell Heinze zog ein positives Fazit: „Die Zusammenarbeit zwischen den Teileinheiten lief hervorragend, sodass alle Aufgaben zielorientiert und zügig gelöst wurden. Ich bin mir dennoch sicher, dass alle Kräfte Erfahrungen und Erkenntnisse gewonnen haben, welche zukünftig in die Ausbildung und Einsätze einfließen. Mein Dank gilt allen Beteiligten für diese erfolgreiche Übung.“

Stattgefunden hat die Übung auf dem Übungsplatz Handorf des THW-Landesverbandes NRW. Ebenfalls konnte das angrenzende Außengelände des Instituts der Feuerwehr NRW genutzt werden.

Den Abend ließen die Ratinger THW-Kräfte bei Leckerem vom Grill in gemütlicher Runde ausklingen. Nach einer erholsamen Nacht wurde am Sonntagvormittag die Infrastruktur abgebaut und verladen sowie das Übungsgelände gereinigt. Die Fachgruppe Notinstandsetzung und Notversorgung nutzte die Chance, um bei allen Fahrzeugen den Treibstoffvorrat aus der mobilen Tankstelle wieder aufzufüllen. Im Anschluss ging es im geschlossenen Verband zurück nach Lintorf, wo für die Ehrenamtlichen am Nachmittag das „Restwochenende“ eingeläutet werden konnte.

Fotos: THW/Daniel Claus

Werbung