Lintorf/Breitscheid. Im Biotop Linneper Heide, auch bekannt als ehemalige Tongrube Nelskamp, muss seit dem Wochenende Wasser abgepumpt werden. Hierbei unterstützt das Technische Hilfswerk aus Lintorf die Stadt Ratingen. Im Biotop, das zum größten Teil aus bewaldeter Fläche und Gewässer besteht, ist durch den vielen Regen in den letzten Monaten der Wasserstand immer weiter gestiegen und muss daher gesenkt werden. Eine solche Abpumpaktion durch das THW hatte es zuletzt 2019 gegeben.
In den vergangenen Jahren ist in der ehemaligen Tongrube Nelskamp ein Biotop entstanden. In diesem lässt sich inzwischen eine große Artenvielfalt an Vögeln, Fledermäusen, Amphibien, Reptilien, Schmetterlingen und Libellen beobachten, die durch die Senkung des Wasserstandes geschützt werden.
Die Arbeiten des THW haben am vergangenen Samstag, 6. April, begonnen. Um die großen Wassermengen zu fördern, werden zwei städtische Hochleistungspumpen mit einer Förderleistung von je 5000 Litern pro Minute eingesetzt. Die Pumpen werden voraussichtlich zehn Tage rund um die Uhr laufen, bis der gewünschte Pegelstand erreicht ist. Dabei werden die Lintorfer THW-Einsatzkräfte von weiteren Ehrenamtlichen aus den Ortsverbänden Düsseldorf, Mülheim und Solingen unterstützt. Auch Kräfte der Ratinger Feuerwehr waren am Aufbautag im Einsatz.
Das THW bringt neben seiner Expertise im Pumpenbetrieb weitere Fähigkeiten in den Einsatz ein. Unter anderem wird das Gelände ausgeleuchtet und der benötigte Strom erzeugt. Bereits am Samstag wurde das Areal mit mobilen Straßen befahrbar gemacht. Über den gesamten Zeitraum wird die Verpflegung der Einsatzkräfte und die notwendige Logistik mit Verbrauchsgütern sichergestellt.
„Bei dem abgepumpten Wasser handelt es sich um Regenwasser. Um die im Gewässer lebenden Tiere zu schützen, verwendet das THW Schläuche mit Netzen, damit keine Tiere gefährdet werden“, erklärt der Ratinger Umweltdezernent Bert Wagener. Die Stadtverwaltung prüft derzeit unter Beteiligung der Bezirksregierung und weiterer Behörden eine dauerhafte Lösung zum Erhalt eines konstanten Wasserstands, damit die Unterstützung des THW in Zukunft nicht mehr erforderlich ist.