Südländisches Flair in der Nachbarschaft: Lüttich

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Lüttich. Keine zwei Auto oder auch Eisenbahnstunden von Lintorf entfernt, kann man südländisches Flair erleben. Lüttich in der französischsprachigen Wallonie liegt praktisch nebenan. Es ist die Hauptstadt der Provinz Lüttich und Sitz des Bistums Lüttich. Die 197.217 Einwohner (Stand 1. Januar 2020) zählende Stadt liegt an der Mündung der Ourthe in die Maas. Zahlreiche Straßencafés und Restaurants, kleine mittelalterliche Gassen und unzählige Baudenkmäler laden zum Bummeln in der gastfreundlichen Stadt ein.

Auf den ersten Blick macht Lüttich einen eher schmuddeligen Eindruck. Die meisten Häuser sehen aus, als könnten sie einen frischen Anstrich brauchen. In vielen Straßen liegt Müll und nicht nur kurz bevor die Müllabfuhr kommt. Unzählige Baustellen in der Stadt machen es auch schwierig, Lüttichs Schönheiten zu entdecken. Doch es gibt sie an vielen Stellen und Orten in der quirligen Stadt.

Natürlich ist Lüttich geprägt von seiner industriellen Vergangenheit. Die Stadt an der Maas ist eine Wiege der kontinentaleuropäischen Kohle- und Stahlindustrie. Bereits 1720 hatte die erste Dampfmaschine auf dem europäischen Festland in einer Kohlemine nahe Lüttich ihren Betrieb aufgenommen.

Doch Lüttich ist eine Stadt in ständigem Wandel. Es steht für Tradition und Moderne. Der Lütticher Bahnhof „Guillemins“ (Foto unten), entworfen vom berühmten spanischen Architekten Calatrava, beeindruckt durch seine Struktur, die imposant und gleichzeitig mit einer besonderen Leichtigkeit daherkommt. Er steht für die Offenheit der Stadt und ist das Eingangstor für Touristen, die die Stadt erkunden möchten und oft so bezaubert vom Charme der Stadt und seiner Bewohner sind, dass sie gerne wiederkommen. 

Tradition und Charme vergangener Zeiten vereinigen sich auf der Place du Marché mit seiner großen Steinsäule, dem Symbol der Freiheit der Stadt. Rundherum laden kleine Straßen und Gassen, umsäumt von alten Gebäuden, zum Bummeln ein. Zu den absolut sehenswerten religiösen und historischen Gebäuden zählen die beeindruckende Cathédrale Saint-Paul de Liège, die Collégiale Saint-Denis, die Kirche Saint-Barthélemy mit ihrem berühmten Taufbecken und der mächtige Palais des Princes-Évêques. Er wacht über die Place Saint-Lambert, das beliebte Viertel der Rue de la Pierreuse, die berühmte Treppe der Montagne de Bueren (Foto unten) und die grünen Hänge der Zitadelle. 

Die zahlreichen Straßencefés und Restaurants laden zum Verweilen und Genießen ein. Ob es nun eine leckere Lütticher Waffel ist oder ob es Lütticher Bouletten – Frikadellen mit süß-saurer Sauce – sind, man lässt sich gerne auf der Terrasse nieder und genießt das Treiben auf der Straße. Das in Lüttich gebraute Bier, wie das Jupiler oder Curtius, ist für den Alt gewohnten Lintorfer sicher gewöhnungsbedürftig.

Sonntags lockt der Marché de la Batte zum Bummel an das Maasufer. Der große, pulsierende Straßenmarkt findet bereits seit dem 16. Jahrhundert sonntags statt. Von Lebensmittel über Spielzeug und Elektrogeräte bis zu Kleidung jeglicher Art wird von den Straßenhändlern angeboten.

Der „Foire d’octobre“, die Lütticher Kirmes, gibt es schon seit 1594. Es ist die älteste belgische Kirmes, die noch heute gefeiert wird. Ursprünglich war die Kirmes im November. Doch seit 1871 beginnt die sechswöchige Kirmes im Oktober. Dann herrscht in dem Avroy-Park, im Zentrum der Stadt, Trubel. Alles das, was man von einer deutschen Kirmes kennt, gibt es auch auf der Lütticher Kirmes. Ungewohnt ist, dass an manchen Stellen Straßen durch den Park führen und nicht für den Verkehr gesperrt sind. Doch die Autofahrer warten geduldig, bis die Fußgängermassen eine Lücke bieten. Südländische Gelassenheit eben!

In diesem Jahr hat die Kirmes noch bis zum 13. November geöffnet, montags, dienstags und donnerstags von 15:30 Uhr bis 0:30 Uhr, mittwochs, sonntags und feiertags von 14 bis 0:30 Uhr, freitags von 15:30 Uhr bis 1:30 Uhr und samstags von 14 bis 1:30 Uhr.

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