Ratingen. Während der Internationalen Wochen gegen Rassismus lädt die Integrationsbeauftragte der Stadt Ratingen, Zeliha Yetik, zur Vorführung des Films „Spendier mir einen Çay und ich erzähl Dir alles“ ein. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 12. März, um 18 Uhr (Einlass: 17.30 Uhr) im Ratinger Kino an der Lintorfer Straße 1 statt. Nach der Filmvorführung erhält das Publikum in einer Gesprächsrunde die Möglichkeit zum Austausch mit einem der Protagonisten des Films, den Rassismusexperten Austen Peter Brandt.
Der Film erzählt die Geschichte von Ruben. Er ist gerade 18 Jahre alt und mit der Schule fertig. Zeit, sich zu fragen, wer er sein will, wer er sein kann und was das mit dem Rassismus zu tun hat, den er erlebt. Und während Rechtsextreme in Chemnitz und damit nicht weit von ihm Hetzjagden veranstalten und während er nach einem Ort sucht, an dem er sich selbst definieren darf, findet Ruben sich an unterschiedlichen Küchentischen mit Expertinnen und Experten und anderen Betroffenen wieder. Erzählt werden Geschichten über Männlichkeiten, Veränderungen, Widerstand und Sehnsüchte.
Nach der Filmvorführung können die Zuschauerinnen und Zuschauer Austen Peter Brandt kennenlernen, ihm zum Anliegen des Films Fragen stellen und mit ihm über Rassismus und Rassismuserfahrungen diskutieren. Brandt hat selbst drei Pässe: den britischen, deutschen und nigerianischen. Seit mehr als 30 Jahren bietet der Pfarrer im Ruhestand Trainings gegen Rassismus an. Zudem ist er Gründer des Vereins Phoenix, der es zum Ziel hat, Menschen für den Rassismus in seiner alltäglichen und strukturellen Erscheinungsform zu sensibilisieren. Zu diesem Zweck bieten Phoenix-Mitglieder Anti-Rassismus-Trainings und Empowerment-Trainings an, halten Vorträge, beraten Einzelpersonen und Gruppen und suchen den Kontakt zu anderen Menschen, die im In- und Ausland etwas gegen Rassismus unternehmen.
Die Internationalen Wochen gegen Rassismus finden zwischen dem 11. und 23. März statt. Das diesjährige Motto lautet „Menschenrechte für alle“. Aus Sicht des städtischen Sozialdezernenten Harald Filip könnte angesichts des verstärkt wahrzunehmenden Rechtsextremismus kein trefflicheres Motto gewählt werden. Der Integrationsabteilung der Stadt Ratingen war es daher auch sehr wichtig, mit Beteiligung der Beratungsstelle gegen Alltagsrassismus des Kreises Mettmann einen Beitrag zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus zu leisten und stieß mit ihrer Anfrage bei den Besitzern des Ratinger Kinos auf spontane Unterstützung.
Aufgrund der begrenzten Platzkapazitäten ist eine Anmeldung erforderlich, imf@ratingen.de. Der Eintritt zur Filmvorführung mit anschließender Diskussionsrunde ist frei. Für weitere Information steht Benjamin Dietrich von der Integrationsabteilung, Telefon 02102/550-5094, zur Verfügung.