
Lintorf. Im Bezirksausschuss Lintorf/Breitscheid wurden am vergangenen Donnerstag die geplanten Investitionen in Lintorf und Breitscheid bis 2028 diskutiert. Im Investitionsplan sind auch 50.000 Euro Planungskosten im Jahr 2026 für die Speestraße vorgesehen.
Theresa Dietz (CDU) wollte von der Verwaltung wissen, wofür diese 50.000 Euro vorgesehen sind. Von der Antwort der Baudezernentin Petra Cremer war sie wohl genauso überrascht wie alle anderen Mitglieder des Ausschusses. Mit dem Geld soll die Ausbesserung der Straßendecke der Speestraße geplant werden.
Auf die weitere Frage der Kommunalpolitikerin, warum eine Instandsetzung geplant werde, wenn doch die Speestraße neu gestaltet werden solle, antwortete die Dezernentin sehr umfänglich. Die Quintessenz kam am Ende der langen Erklärung: „Wir nehmen das Tempo aus der Umgestaltung der Speestraße heraus.“
Laut Dezernentin hat die Deutsche Bahn die für 2025 geplante Sperrpause auf der Güterzugstrecke verschoben. Dadurch könne die Unterführung an der Kalkumer Straße nicht zum geplanten Zeitpunkt gebaut werden. Dies aber sei Voraussetzung, um mit der Umgestaltung der Speestraße beginnen zu können.
Kevin Riexinger (SPD) wollte von Petra Cremer daraufhin wissen, ob die Bahnunterführung und die Umgestaltung der Speestraße noch in diesem Jahrzehnt oder eher im kommenden Jahrzehnt zu erwarten seien. „Beides wird später kommen, aber nicht erst am St. Nimmerleinstag“, sagte Cremer, die die Verantwortung für die Verzögerung der Bahn und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr gab.
Hintergrund für die Verzögerung sei die enge Wechselwirkung des Projektes Speestraße mit anderen großen Entwicklungsprojekten in Lintorf. Bei denen habe die Stadt aber nicht die Federführung. Dies betrifft vor allem die geplante Unterführung am Konrad-Adenauer-Platz mitsamt der damit verbundenen Westumgehung Lintorf über die verlängerte Fritz-Bauer-Straße und die Reaktivierung des Personenverkehrs auf der Westbahn mit dem damit verbundenen Neubau von ein bis zwei Gleisen am geplanten Bahnhaltepunkt Lintorf.
Das Jahr 2025, so die Stadt in einer Presseerklärung, scheine aber nicht mehr realistisch zu sein. Es werde mehr Zeit benötigt, um die Planungen für die Unterführung und den künftigen Bahnhof Lintorf, der ganz in der Nähe errichtet werden soll, aufeinander abzustimmen. Zwar gibt es für die Unterführung seit langem einen bestehenden Planfeststellungsbeschluss. Da die Stadt Ratingen aber im vergangenen Jahr mit Änderungswünschen kam, muss womöglich ein neues Planfeststellungverfahren durchlaufen werden. Das würde Jahre dauern.
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