Speestraße: Lintorfer nutzen Infomesse ausgiebig

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Lintorf. So viele Besucher hat das alte Rathaus schon lange nicht mehr gesehen. Die Infomesse der Stadt Ratingen zur Umgestaltung der Speestraße besuchten am Samstag sehr viele Lintorfer, um sich über die städtischen Pläne zu informieren – die Veranstalter zählten etwa 400 Teilnehmer. Die Lintorfer taten aber auch ihre Ideen und Vorschläge für die Umgestaltung kund und hielten vielfach aber auch mit ihrer ablehnenden Meinung dazu nicht hinter dem Berg.

Wer ins Rathaus kam, wurde zunächst einmal von Miterbeiterinnen der Kommunikationsagentur Die Dialoggestalter aus Dortmund empfangen. Auf einem großen Luftbild sollten die Besucher mit Klebepunkten markieren, wo sie in Lintorf wohnen. Manche fanden ihren Wohnort nicht, weil sie aus Breitscheid, Angermund oder Ratingen kamen. Die Orte passten einfach nicht mehr auf das Luftbild.

Dann konnten sich die Lintorfer an verschiedenen Ständen im Erdgeschoss und hauptsächlich im Obergeschoss über die Umgestaltungspläne mit städtischen Mitarbeitern austauschen. Aber auch der Jugendrat und der Seniorenrat waren mit eigenen Ständen vertreten. Interessierte sich der Jugendrat vor allem für die Meinung der unter 30-Jährigen und junger Eltern, fühlte sich der Seniorenrat für die Ü60-Generation zuständig.

Die größte Sorge vieler Lintorfer ist, dass die Stadt die Parkplätze auf der Speestraße verringern möchte. Tatsächlich ist daran gedacht in einem ersten Schritt die rund 220 vorhandenen Parkplätze in der Speestraße, am Konrad-Adenauer-Platz und an der Krummenweger Straße auf etwa 170 zu reduzieren. Viele fürchten, dass die Geschäfte dann nicht mehr lebensfähig wären und Lintorfs Einfkaufsstraße veröden würde.

Andere, eben auch die städtischen Planer, glauben, dass die Speestraße erheblich an Anziehungskraft gewönne, wenn der Verkehr dort weniger würde, wenn mehr Raum für Radfahrer und Fußgänger geschaffen würde. Und wenn es auch mehr Platz für Außengastronomie gäbe.

Andere wünschen sich einen Kreisverkehr an der Sparkassenkreuzung, was in den ersten Plänen der Stadt Ratingen für den zweiten Bauabschnitt auch vorgesehen ist. Für eine Mehrheit ist die Unterführung der Bahnstrecke an der Kalkumer Straße Voraussetzung für die Umgestaltung der Speestraße. Denn dann würde bereits ein großer Teil des Verkehrs nicht mehr durchs Dorf und über die Speestraße führen. Doch es gibt auch „kleinere“ Wünsche wie mehr Mülleimer, mehr Grün, mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, freies WLAN und regelmäßige Information über den Fortgang der Planung. Die Anwohner fragen allerdings auch nach der Bezahlung der Umbauarbeiten. Sie befürchten über die Straßenbauumlage für die Ideen der Stadtplaner bezahlen zu müssen.

Letztlich scheint es so, dass sich die meisten Lintorfer mit einer Neugestaltung der Speestraße anfreunden könnten, wenn nur genügend Parkplätze erhalten blieben oder vielleicht in der Nähe der Speestraße geschaffen würden. Das war auch das erste Fazit von Stadtplanern und Dialoggestaltern nach Ende der Veranstaltung.

Fast alle Besucher der Infomesse aber waren sich einig, dass die Infomesse eine gute Möglichkeit war, aus erster Hand Information zu erhalten. Ob die Ideen und Wünsche der Lintorfer, die geäußert wurde, berücksichtigt werden, glauben allerdings erheblich weniger Besucher.

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