Sonntagskonzert mit viel Erfolg

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Hösel. Das vom Kulturkreis Hösel ausgerichtete und beinahe ausverkaufte Sonntagskonzert mit Werken von Igor Strawinsky, Maurice Ravel, Claude Debussy und Franz Schubert bot dem Publikum eine faszinierende Reise durch verschiedene musikalische Epochen und Stile.

Insgesamt wurde so der Konzertabend zu einem beeindruckenden Erlebnis. Die beiden Pianistinnen Itxaso Exteberria und Xi Chen bewiesen nicht nur ihr exzellentes technisches Können, sondern auch ihre Fähigkeit, die tiefen Emotionen der Kompositionen sprühend lebendig werden zu lassen. Dies zeigte sich bereits beim Konzertauftakt.

Die beiden Musikerinnen meisterten die sehr schwierigen technischen Herausforderungen des Werks „Le sacre du printemps“ von Igor Strawinskys in der vierhändigen Klavierfassung mit beeindruckender Bravour. Zum Teil rasend schnelle Läufe, aber jeder Ton saß. Wunderbar und faszinierend. Die wiederkehrenden altrussischen Melodien und der rituelle Charakter der Musik wurden durch die virtuose Interpretation der beiden Künstlerinnen lebendig.

Es war förmlich im Saal zu spüren, wie die Zuhörerschaft in die ausgebreitete Klangwelt eintauchte und innerlich mitging. Im Anschluss folgte Ravels „Ma mère l’oye“, ein Werk, das trotz seiner vermeintlichen Einfachheit voller Raffinesse steckt. Leichtigkeit und Verspieltheit der Musik wurden durch die präzise und einfühlsame vierhändige Spielweise der Pianistinnen unterstrichen, die es zudem schafften, die naive Schönheit der Märchen in eine bizarre Klangwelt  zu verwandeln. Nach der Pause präsentierten die beiden Pianistinnen Schuberts f-Moll-Fantasie, eines seiner letzten Werke, das von tiefer Trauer und unversöhnlichem Schmerz durchzogen ist. Itxaso Exteberria und Xi Chen gelang es hier sehr einfühlsam, die emotionale Schwere der Musik eindrucksvoll zu transportieren und die Kontraste zwischen den sanften und kraftvollen Passagen meisterhaft herauszuarbeiten.

Die wiederkehrenden Motive und die dramatischen Wendungen wurden mit einer Intensität gespielt, die das Publikum in ihren Bann zog, sodass die Einsamkeit und der Schmerz des wandernden Protagonisten förmlich im Konzertsaal zu spüren waren. Den krönenden Abschluss bildete Debussys „Petite Suite“, die mit ihrer choreographischen Struktur und den vier Episoden das Pariser Freizeitvergnügen des 19. Jahrhunderts widerspiegelte. Die sanften Klänge vom ersten Satz „En bateau“ luden die Zuhörer ein, sich in die malerischen Landschaften der Seine-Vorstädte zu träumen. Die vierhändige Darbietung war geprägt von einem harmonischen Zusammenspiel, das die verschiedenen Stimmungen der Suite perfekt einfing. Die nostalgische Rückkehr zu den galanten Hoffesten in „Cortège“ und „Menuet“ wurde mit einem Hauch von Melancholie und Freude interpretiert.

Der Abend endete entsprechend mit einem langen und enthusiastischen Applaus des sichtbar bewegten Publikums, was von den beiden Musikerinnen mit Chatschaturjans „Säbeltanz“ und damit einer im wahrsten Sinne des Wortes mitreißenden Zugabe belohnt wurde.

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