Ratingen. Bei ihrer Sommertour besuchte die SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese den Ratinger Inklusionsbetrieb „Brothimmel und Kaffeesünde“.
„Wir sind nicht nur eine Bäckerei mit einem Café, wir sind auch eine Art Begegnungszentrum“, sagte Inhaberin Bettina Lindemann. „Bei uns treffen sich feste Rentnerklubs, und es kommen viele ältere Alleinstehende. Wir quatschen mit den Menschen.“
Außerdem gehört zu den Besonderheiten von „Brothimmel und Kaffeesünde“, dass das Café Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen anbietet. „Solche inklusiven Betriebe gibt es in Ratingen immer noch viel zu wenige“, sagte Sozialstaatssekretärin Kerstin Griese. Sie ist im Bundesministerium für Arbeit und Soziales für Inklusion zuständig. „Es muss mehr getan werden, damit diejenigen, die es wünschen, eine Beschäftigung im allgemeinen Arbeitsmarkt finden.“ Das müsse immer eine Alternative zur Tätigkeit in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen sein, waren sich Bettina Lindemann und Kerstin Griese einig.
Sehr beindruckt war Griese von Lara Hakami, die nun schon sei 2018 in der Bäckerei und dem Café beschäftigt ist. Am Anfang habe zunächst geklärt werden müssen, wie Hakami zu ihrem Arbeitsplatz kommt, erinnert sich Lindemann. Sie habe deshalb zunächst ein Bustraining mit Lara Hakami absolviert.
„Menschen mit Einschränkungen können ganz viel leisten. Und das erwarte ich auch“, sagte Bettina Lindemann. Die Aufgaben im „Brothimmel und Kaffeesünde“ sind sehr vielfältig, und alle müssen alles machen. Dies gilt auch für Lara Hakami. Sie arbeitet sehr gerne in der Café-Bäckerei an der Bechemer Straße, erzählte sie Kerstin Griese. Am liebsten bediene sie die Gäste im Café.
„,Brothimmel und Kaffeesünde‘ ist ein gutes Beispiel dafür, dass Inklusion am Arbeitsmarkt funktionieren kann“, unterstrich Kerstin Griese. „Wir brauchen in Ratingen mehr Betriebe, die Inklusion als Chance begreifen.“ Griese wies darauf hin, dass die Bundesregierung mit einheitlichen Ansprechstellen und finanziellen Hilfen bereits Einiges unternommen hat, um Arbeitgeber besser zu unterstützen. „Wir werden noch weitere Schritte gehen, um für mehr Inklusion zu sorgen.“