SkF: Gemeinsam gegen das Schweigen

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Ratingen/Kreis Mettmann. Sexualstraftaten sind immer noch ein Tabuthema in unserer Gesellschaft. Der Sozialdienst katholischer Frauen Ratingen beteiligte sich nun an einer Plakataktion, um das Bewusstsein für die Anonyme Spurensicherung nach Sexualdelikten zu schärfen. An mehreren Standorten in der Stadt weisen bis Anfang Dezember auffällige Plakate auf dieses wichtige Angebot und die selbstbestimmte Anzeigeoption hin. Die klare Botschaft lautet: „Du hast die Kontrolle über deine Geschichte, und Hilfe steht dir zur Verfügung, wenn du sie brauchst.“

Die Anonyme Spurensicherung bietet eine entscheidende Unterstützung für Betroffene von Sexualdelikten. Sie können in den kooperierenden Krankenhäusern im Kreis Mettmann gerichtsfeste Beweise sichern lassen. Das Besondere daran ist, dass eine Anzeige der Tat nur auf Wunsch der Betroffenen erfolgt, vielleicht sogar erst Jahre später. Wer die Anonyme Spurensicherung nutzt, geht also kein Risiko ein, sondern eröffnet sich Handlungsmöglichkeiten in der Zukunft.

„Nach einem sexuellen Übergriff befinden sich betroffene Frauen oftmals in einer körperlichen und seelischen Ausnahmesituation. Sie wollen den Übergriff schnellstmöglich vergessen“, weiß SkF-Geschäftsführerin Melanie Reinschmidt. Diese verständliche Reaktion verhindert aber oft die Strafverfolgung der Täter, denn Beweise lassen sich nur kurzfristig sichern. Darum sollte das Angebot der Anonymen Spurensicherung auf jeden Fall in Anspruch genommen werden. Im Anschluss haben die Betroffenen Zeit und Raum, sich zu stabilisieren.

Dabei kann auch die kreisweite Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt des SKFM Mettmann unterstützen, die das Angebot und die Plakataktion organisiert. Dort beraten und informieren die Mitarbeiterinnern persönlich, telefonisch sowie digital zu psychosozialen, rechtlichen und medizinischen Aspekten.

Diese Plakataktion dient auch als Aufruf zur Solidarität und Unterstützung für Betroffene von sexualisierter Gewalt. Natalie Rebs, Vorstandsvorsitzende des SkF Ratingen, appelliert an die Gemeinschaft, aufmerksam zu sein und Betroffenen den Weg zu Hilfsangeboten zu weisen. „Wir alle sind aufgerufen, eine Umgebung zu schaffen, in der Betroffen auf Hilfe zählen können, ohne Angst vor Stigmatisierung, und mit der Gewissheit, dass ihre Entscheidungen respektiert werden“, sagt Rebs.

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