Sicherheitskultur und Teamgeist am DUS

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Hartmut Antoni (Foto: Flughafen Düsseldorf / Andreas Wiese)

Düsseldorf. Ab 9 Uhr morgens füllt sich das Gelände rund um das Modul D am Flughafen Düsseldorf. Die gelb-schwarzen Follow-Me-Fahrzeuge stehen bereit, spezielle Technikfahrzeuge werden in Position gebracht, es duftet nach frisch gebrühtem Kaffee. Dann steigen rund 300 Menschen in zwei Oldtimer-Busse der Rheinbahn. Ihr Ziel: die Nordbahn, 45 Meter breit, über zwei Kilometer lang und für kurze Zeit ganz den Menschen vorbehalten. Wo sonst Flugzeuge starten und landen, gehört die Bahn heute der Community. Beim bislang größten FOD-Walk an einem deutschen Flughafen.

Ausgestattet mit Warnwesten und Greifzangen suchten die Teilnehmenden die Bahn anschließend systematisch nach Fremdkörpern ab. Ziel der Aktion: für potenzielle Gefahrenquellen zu sensibilisieren, bevor sie zum Problem werden.

FOD steht für „Foreign Object Debris“, also Fremdkörper auf dem Flughafengelände, die etwa in Triebwerke geraten oder Reifen beschädigen können. Die präventive Beseitigung solcher Gegenstände ist ein zentraler Bestandteil der Sicherheitskultur in der Luftfahrt. Der FOD-Walk, organisiert von Kolleginnen und Kollegen des Airside Operations Management, bringt Mitarbeitende, Partner, Dienstleister und externe Fachleute jedes Jahr zusammen, um genau dafür das Bewusstsein zu stärken: für einen aufmerksamen Umgang mit potenziellen Risiken auf dem Vorfeld und den Start- und Landebahnen.

„Sicherheit beginnt bei jeder und jedem Einzelnen, aber sie funktioniert nur im Team. Unser FOD-Walk steht sinnbildlich für genau diesen Gedanken: gemeinsam Verantwortung übernehmen, gemeinsam aufmerksam sein“, erklärt Hartmut Antoni, Leiter Airside Operations Management am Flughafen Düsseldorf. „Dass sich dieses Format zu einem festen Bestandteil unserer Sicherheitskultur entwickelt hat und viele Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen zusammenbringt, zeigt, welchen Stellenwert das Thema am Flughafen hat.“

Was vor einigen Jahren mit 120 Teilnehmenden begann, hat sich mittlerweile zu einem Format mit Strahlkraft innerhalb der deutschsprachigen Flughafenwelt entwickelt. In diesem Jahr waren neben Kolleginnen und Kollegen des Flughafens auch wieder viele externe Partner vor Ort: Technikbetriebe, Bodenverkehrsdienstleister, die Deutsche Flugsicherung, Behörden, die Bundes- und Landespolizei, Vertreterinnen und Vertreter der NATO sowie internationale Gäste aus der Fachcommunity. Der Gang auf der Nordbahn war nicht nur ein starkes Zeichen für übergreifende Zusammenarbeit, sondern für viele Teilnehmende auch ein seltenes Erlebnis mit eindrucksvollem Ausblick.

Auch in diesem Jahr präsentierten Unternehmen auf dem Vorfeld neue Lösungen, mit denen sich FOD künftig noch effizienter erkennen und beseitigen lassen. So demonstrierte ein autonomer Roboter mit einer speziellen Kehrmatte die automatische Aufnahme loser Objekte. Und ein ursprünglich für die Agrarwirtschaft entwickelter „AgBot“ zeigte, wie sich autonome Fahrzeugkonzepte perspektivisch auch auf Flughäfen einsetzen lassen, gesteuert durch Kameras, Sensoren und Radar.

Zum Abschluss klang der Walk traditionell bei Currywurst, Kaffee und angeregten Gesprächen auf dem Vorfeld aus.

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