
Ratingen. Ein gemeinsamer Antrag von Die Grünen, Bürger-Union Ratingen, SPD und Die Partei will Schulwege in Ratingen sicherer machen. Wie in ganz Nordrhein-Westfalen, so herrscht auch in Ratingen vor vielen Schulen morgens vor Unterrichtsbeginn oft ein heilloses Durcheinander. Die sogenannten „Elterntaxis“ parken kreuz und quer, Kinder springen aus den Autos, andere fahren mit dem Fahrrad zwischen ihnen und den zu Fuß kommenden durch.
Der Grund ist die Angewohnheit vieler Eltern, ihre Kinder mit dem Auto direkt vor den Schuleingang zu fahren. Andere Kinder werden bei Dunkelheit oder Regen leicht übersehen, insbesondere wenn auf den letzten Drücker zum Unterricht gehastet wird.
Hier Möglichkeiten zur Abhilfe zu prüfen, ist das Anliegen der vier Fraktionen mit einem gemeinsamen Antrag für die Sitzung des Schulausschusses am 26. Juni.
Ein seit Januar 2024 existierender Erlass des NRW-Verkehrsministeriums erlaubt und erleichtert Städten und Gemeinden die Einrichtung sogenannter Schulstraßen, gegebenenfalls zunächst auch zur Erprobung. Autoverkehr vor Schulen kann durch vorübergehende Sperren zu Bring- und Abholzeiten verringert werden, zudem wird der Anreiz höher, zu Fuß, mit Fahrrad oder Tretroller zum Unterricht zu kommen.
Gleichzeitig kann auch die Einrichtung sogenannter „Elternhaltestellen“ im Umfeld der Schulen geprüft werden, von denen aus die mit dem Auto gebrachten Kinder den restlichen Weg sicher zu Fuß zurücklegen können. In NRW gibt es bereits 32 solcher sicheren Schulstraßen. Grüne, Bürger-Union, SPD und Die Partei beauftragen die Verwaltung in ihrem Antrag, für Ratingen die für mehrmonatige Testphasen geeigneten Schulstandorte zu benennen. 468 Schulwegunfälle in NRW im Jahr 2023, davon 40 mit Schwerverletzten, seien Anlass genug, so Vertreter der vier Parteien.