Polina: „Ich liebe Lintorf!“

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Polina vor dem Kölner Dom (Foto: privat)

Lintorf. Polina (20) flüchtete im Frühjahr 2022 mit ihrer Mutter aus der Ukraine. Sie kommt aus Hostomel, einem ursprünglich 16.000 Einwohner zählenden Dorf in der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Jetzt lebt sie seit einem Jahr in Lintorf. Sie wurde von der katholischen Kirchengemeinde St. Anna mit offenen Armen aufgenommen. Polina ist heute Messdienerin. Im Gespräch mit der Redaktion des Lintorfers erzählt sie von ihrem ersten Jahr in der Fremde.

Redaktion: Polina, wie war es, die Heimat wegen des Krieges verlassen zu müssen?

Polina: Anfangs wollte ich nicht die Ukraine verlassen und in ein anderes Land fliehen. Alles war ärgerlich für mich. Aber später habe ich Deutschland besser kennengelernt. Dafür bin ich den Gemeindemitgliedern unserer Kirche sehr dankbar.

Redaktion: Was gefällt dir an Deutschland?

Polina: Ich mag es, dass die Menschen die Gesetze respektieren. Ich mag es, dass die Leute hier auch den Sonntag zu einem freien Tag machen. Am Sonntag sind alle Geschäfte geschlossen und die Leute, die dort arbeiten, haben Zeit, sonntags in die Kirche zu gehen und Zeit mit ihren Verwandten zu verbringen.

Redaktion: Und was gefällt dir nicht?

Polina: Schrecklich hohe Bürokratie, Millionen von Papierbögen und sehr lange Wartezeiten für Termine. Bei uns in der Ukraine geht es schneller als hier. Manchmal ist es ärgerlich.

Redaktion: Hast du auch schon ein wenig von Deutschland gesehen?

Polina feiert mit den Messdienern ihrren 20. Geburtstag (Foto: privat)

Polina: Ich war in Aachen, Mülheim, Duisburg, Essen, Köln und natürlich Düsseldorf. Zudem war ich in Kiel. Das beeindruckendste Kulturdenkmal ist für mich der Kölner Dom, ich bin sehr beeindruckt von seiner unglaublichen Größe.

Aber ehrlich gesagt, liebe ich Lintorf am meisten. In Lintorf gibt es alles, was man für ein angenehmes Leben braucht.

Redaktion: Worüber hast du dich bisher in Deutschland besonders gefreut?

Polina: Ich habe mich unglaublich gefreut, meinen Geburtstag mit den Messdienern zu verbringen. Ich habe mich gefreut, dass sie meinen Tag mit mir geteilt haben.

Redaktion: Was sind deine Wünsche für die Zukunft, Polina?

Polina: Ich möchte perfekt Deutsch lernen. Und ich möchte, wenn der Krieg vorüber ist, mit meinen deutschen Freunden nach Kiew reisen und ihnen meine wundervolle Heimatstadt zeigen. Meinen Vater und meinen Bruder möchte ich einladen, Deutschland zu besuchen, damit ich ihnen zeigen kann, in was für einem wundervollen Ort ich gelebt habe.

Redaktion: Vielen Dank für das Gespräch, Polina. Wir wünschen dir für die Zukunft alles Gute!

Fotos: privat

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