
Ratingen. Seit diesem Jahr gelten neue Regelungen für die Entsorgung alter Kleidung und Heimtextilien. Städte und Gemeinden in Deutschland sind nun verpflichtet, Alttextilien getrennt von anderen Abfällen zu sammeln, damit sie wiederverwendet oder recycelt werden können. Um ihre gesetzliche Pflicht zu erfüllen, lässt die Stadt Ratingen durch ein beauftragtes Unternehmen kommunale Alttextildepotcontainer aufstellen. Unabhängig davon bleiben auch gewerbliche und gemeinnützige Alttextilsammlungen weiterhin möglich.
Die neuen städtischen Altkleidercontainer werden ab Anfang Oktober aufgestellt, teilweise auch an Standorten, wo bisher ein gewerblicher oder gemeinnütziger Container stand. Für diese Anbieter stehen jedoch ebenfalls Standplatzkontingente im öffentlichen Raum bereit. Im Rahmen eines Interessenbekundungsverfahrens zur Auswahl möglicher gewerblicher und karitativer Sammler konnten sich Anbieter für entsprechende Stellplätze bewerben.
Die einheitlich rot gestalteten kommunalen Altkleidercontainer werden an insgesamt 45 bekannten Standorten im Stadtgebiet verteilt. Wer dort Alttextilien einwirft, trägt aktiv zur Abfallvermeidung bei und kann sich darauf verlassen, dass die Alttextilien ausschließlich über einen zertifizierten Fachbetrieb wiederverwertet oder recycelt werden. In spezialisierten Betrieben werden die Alttextilien in speziellen Verfahren nach Qualität und Art sortiert. Gut erhaltene Kleidungsstücke gelangen weltweit in den Secondhand-Verkauf, weniger gut erhaltene Textilien werden zu Dämmstoffen in der Autoindustrie oder zur industriellen Verwendung von Putzlappen recycelt.
Für die Bürgerinnen und Bürger ändert sich bei der Sammlung der Alttextilien vorerst nichts. Die EU-Richtlinie schreibt lediglich vor, dass gut erhaltene Altkleider und Alttextilien nicht mehr über den Restmüll entsorgt werden dürfen. Sie sind wie bisher über die Sammelcontainer zu entsorgen. In die Sammelcontainer dürfen nur saubere tragfähige Kleidung, Hüte, Mützen, Schals, Schuhe sowie noch zum eigentlichen Zweck brauchbare Heimtextilien wie zum Beispiel Handtücher, Tischwäsche und Bettbezüge. Alttextilien sollen stets in geeigneten Säcken verpackt und erst dann in die Kleidercontainer eingefüllt werden. Noch tragfähige Schuhe bitte immer paarweise zusammenbinden.
Kaputte oder schmutzige Kleidung, Putzlappen, Arbeitskleidung, verschlissene Schuhe, mit Polyester gefüllte Kissen, Gartenstuhlauflagen, Teppiche und Matratzen können nicht recycelt werden und gehören in der Regel in die Restmülltonne, Großtextilien gegebenenfalls auch in den Sperrmüll oder zum Wertstoffhof an der Robert-Zapp-Straße.
Die Abfallberatung empfiehlt, bereits beim Kleiderkauf auf Qualität und Langlebigkeit zu achten. Qualitativ minderwertige Fast-Fashion-Mode lässt sich oft nur schwer an Secondhand-Läden weitergeben oder recyceln. Wer gute und preiswerte Kleidung bevorzugt, muss nicht unbedingt Neuware kaufen. Gerade das Angebot in Secondhandläden bietet die Möglichkeit, modische Kleidung zu attraktiven Preisen zu erwerben.