Nachtwallfahrt nach Neviges

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Lintorf/Neviges. In der Nacht auf Samstag machten sich rund 60 Gläubige aus der katholischen Gemeinde St. Anna sowie aus umliegenden Orten auf den beschwerlichen, aber spirituell erfüllenden Weg zum Mariendom in Neviges. Die inzwischen 17. Nachtwallfahrt stand unter dem eindringlichen Motto „Herr, gib uns Deinen Frieden“. In Zeiten weltweiter Unruhe und Unsicherheit setzten die Teilnehmer damit ein kraftvolles Zeichen des Glaubens, der Hoffnung und der Gemeinschaft.

Punkt 3 Uhr versammelten sich die ersten Pilgerinnen und Pilger in der Kirche St. Johannes, wo Pater George in einer besinnlichen Andacht über das Thema Wallfahrt und den Wunsch nach Frieden sprach. Mitten in der noch dunklen Nacht begann der Marsch – zunächst vorbei an der evangelischen Kirche in Lintorf, weiter über St. Anna hinein in den Wald bei Schwarzebruch. Ziel war das Angertal bei Hösel, wo sich weitere Gläubige anschlossen.

Am frühen Morgen wurde in Hösel ein erster Impuls gehalten. In bewegenden Worten wurde auf aktuelle Kriegsschauplätze und weltweite Konflikte eingegangen – ein Moment der Stille, des Gedenkens und der Hoffnung. Der weitere Weg führte durch das idyllische Angertal, während sich die ersten Sonnenstrahlen über der Landschaft ausbreiteten. Die Gruppe genoss eindrucksvolle Ausblicke auf Homberg und die Wiesen bei Wiesnasen, bevor sie über die Hofermühle entlang der Anger Richtung Heiligenhaus und Wülfrath weiterzog.

Begegnung und Austausch – Gemeinschaft auf dem Weg
Die 27 Kilometer lange Strecke bot nicht nur Raum für Gebet und Gesang, sondern auch für persönliche Gespräche. Viele nutzten die Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen und zum Austausch über „Gott und die Welt“. Eine besondere Begegnung gab es auf dem Weg nach Velbert: Die neue Jugendreferentin der Gemeinde, Franziska Römelt, berichtete in einem spontanen Interview über ihr Leben im Kloster, ihre Arbeit mit Jugendlichen und ihre Pläne in St. Anna.

Ankunft in Neviges – Frühstück und feierliche Messe
Gegen Vormittag erreichte die Gruppe den Mariendom in Neviges. Dort erwartete die Pilger ein reichhaltiges Frühstück im Pilgersaal – liebevoll vorbereitet von Steffi Radtke und ihrem engagierten Team. Im Anschluss feierten alle gemeinsam die heilige Messe mit Pater George. In seiner Predigt stellte er Maria, die Mutter Gottes, als Vorbild für Glauben, Stärke und Friedensbereitschaft in den Mittelpunkt.

Am Ende der Messe sprach Michael Wiesenhöfer im Namen des gesamten Vorbereitungsteams seinen tiefen Dank aus – an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die zahlreichen Helferinnen und Helfer sowie an Pater George, der zum letzten Mal eine Nachtwallfahrt leitete. Im September verlässt er die Gemeinde St. Anna – ein Abschied, der vielen spürbar naheging.

Ein feierlicher Zug mit Messdienern, zwei Wallfahrtsfahnen und dem traditionellen Gang zum Heiligenbild im Dom rundete die Wallfahrt ab. Die Rückkehr ins heimische Angerland war von Freude und Dankbarkeit geprägt.

Ein Ausblick auf das nächste Jahr
Die Wallfahrt verlief bei bestem Wetter – kein Tropfen Regen trübte den Tag. Die Teilnehmer schwärmten von der friedlichen Atmosphäre, der beeindruckenden Landschaft und dem tiefen Gemeinschaftsgefühl. Viele äußerten bereits ihre Vorfreude auf das kommende Jahr: Dann wird die Nachtwallfahrt volljährig – ein Grund mehr, wieder gemeinsam aufzubrechen.

„Es war wieder wunderschön“, lautete das einhellige Fazit – eine bewegende Nacht, die Herzen berührte und neue Kraft schenkte.

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