Museumssammlung: Künstlerräume

Künstlerräume und Porträtfotografien. Sammlungspräsentation: Peter Brüning, Gerhard Hoehme, Emil Schumacher, Hann Trier, Paul Schwer

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Ratingen. In fünf Künstlerräumen zu Peter Brüning, Gerhard Hoehme, Emil Schumacher, Hann Trier und Paul Schwer zeigt die neue Sammlungsschau des Museums Ratingen kunsthistorische Stationen von 1945 bis heute. Gemälde, Papierarbeiten und Plastiken aus der eigenen Museumssammlung sowie Dauerleihgaben der Sammlung Ganteführer werden mit ausgewählten Leihgaben zusammengeführt. Die Ausstellung wird bis zum 4. Februar 2024 gezeigt.

In der Ausstellung befinden sich zwei Exponate aus dem Nachlass Professor Peter Brüning, Ratingen. Der Bogen wird von Gemälden des Informel bis hin zur aktuellen, malerischen Plastik von Paul Schwer gespannt. Im Dialog zu den Kunstwerken geben Film- und Fotoporträts unterschiedlicher Fotografen wie Ralf Cohen, Maren Heyne, Erika Kiffl, Barbara Klemm, Manfred Leve, Dietmar Schneider und anderen Einblicke in das künstlerische Schaffen. Die Aufnahmen aus den Ateliers der Künstler vermitteln einen lebendigen Blick hinter die Kulissen der sonst für den Betrachter verborgenen Orte des kreativen Schaffens.

Malerei von Peter Brüning aus seiner gestisch-informellen Phase wird zusammen mit Werken gezeigt, die ab 1964 in eine reduziertere Bildsprache mit signalhaften Zeichen übergehen. Dieser Überblick wird bereichert durch Studioporträts der 1960er Jahre von Maren Heyne und Manfred Leve. Leves Fotografien wurden in diesem Jahr für die Museumssammlung angekauft.

Gerhard Hoehme, Mitglied der ‚Gruppe 53‘ und einer der Wegbereiter des Informel im Rheinland, war vom französischen Tachismus und Cal Buchheister geprägt. Charakteristisch für seine Arbeiten wurde die Verwendung von Schläuchen und Schnüren, die er gleichsam herauswachsen ließ aus seinen malerischen Werken, und so neue räumliche Strukturen schuf. Die Fotografin Erika Kiffl hat ihn in seinem Atelier in Neuss-Selikum an der Erft besucht.

Von Emil Schumacher präsentiert das Museum repräsentative Werke aus den 1980er Jahren. Souverän verwendet der abstrakte Maler sein Vokabular: pastos aufgetragenes Material, leuchtende Pigmente, kontrastierendes Schwarz. Die Fotografen Ralf Cohen und Barbara Klemm haben ihn ernst und in Aktion aufgenommen, Filmemacher Werner Raeune veranschaulicht in bewegten Bildern beispielhaft den kreativen Prozess: ‚Emil Schumacher. Ein Maler setzt Zeichen‘ von 1999/2009.

Hann Trier wird gezeigt mit einzelnen Beispielen aus seinem Œuvre, von seiner Zeit der Künstlergruppe ‚junger westen‘ in den 1950er Jahren bis hin zum späten Großformat, dem vierteiligen Panoramabild „Die Winterreise“ von 1981. Der Fotojournalist Dietmar Schneider hat den Künstler in Aktion beim beidhändigen Malen aufgenommen.   

Die plastischen Arbeiten des Ratinger Künstlers Paul Schwer entstehen im Atelierhaus Höherweg in Düsseldorf. Das Museum besitzt mehrere Werke von ihm, für die aktuelle Präsentation stellt er zusätzlich eine Leihgabe zur Verfügung. Paul Schwers Objekte aus Kunststoff werden gefärbt, gefaltet, verformt und erhalten so ihre ganz eigene Dynamik. Die raumgreifenden Werke sind malerische Plastik und zugleich erweiterte Malerei, hier schließt sich der Kreis der Ausstellung. Außerdem haben unterschiedliche Fotografen Schwers teils monumentale Arbeiten dokumentiert, die für den öffentlichen Raum geschaffen werden.

Begleitend zur Ausstellung bietet das Museum ein umfangreiches Programm an mit einem Gespräch mit Filmemacher Werner Raeune zu Emil Schumacher (26. Oktober) und einer Führung durch die Ausstellung mit Schwerpunkt Peter Brüning und anschließendem Spaziergang zu seiner Außenskulptur in der Cromforder Allee (5. November).

Peter Brüning im Atelier (Foto: Manfred Leve)

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