Marienkrankenhaus: Stadtrat besorgt

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St. Marien-Krankenhaus Ratingen

Ratingen. Enttäuscht und besorgt sind die Stadt Ratingen und die Ratsfraktionen, dass die Sankt Marien Krankenhaus GmbH bei der Suche nach einem Investor für den Weiterbetrieb des Krankenhauses nicht erfolgreich war. In einer Sondersitzung des Ältestenrats waren sich Bürgermeister und die Fraktionsvorsitzenden von CDU, Bündnis 90/Die Grünen, Bürger-Union Ratingen, SPD, FDP und Die Partei einig, dass jetzt dringend geprüft werden soll, wie sich die medizinische Akutversorgung bestmöglich sicherstellen lässt.

Rat und Verwaltung haben die Bemühungen des Krankenhausträgers, der katholischen Kirchengemeinde, um eine Rettung der Klinik seit Monaten intensiv verfolgt, soweit dies von außen möglich war. An den Verhandlungen selbst war die Stadt nicht beteiligt. Bis zuletzt hatte man gehofft, dass bei dem Anfang des Jahres eingeleiteten Schutzschirmverfahren ein Investor aus der Gesundheitsbranche gefunden werden kann.

Doch offensichtlich haben sich die Rahmenbedingungen für eine Rettung des Krankenhauses (unter anderem in Bezug auf wirtschaftliche Daten, Personalbestand und Auslastung) in den letzten Wochen noch einmal rapide verschlechtert. Das führte zum niederschmetternden Fazit des Restrukturierungsbevollmächtigten, dass „der wirtschaftliche Betrieb des Krankenhauses als Grund- und Regelversorger auf Basis der aktuellen Finanzierungsbedingungen im Gesundheitswesen nicht darstellbar war und ist“.

Der Einstieg eines breit aufgestellten Investors mit hoher Expertise im Krankenhausbetrieb wäre die Grundvoraussetzung für einen nachhaltigen Weiterbetrieb des Krankenhauses gewesen. „Dass es nicht gelungen ist, einen solchen Investor zu finden, ist eine bittere Erkenntnis und für die medizinische Versorgung in Ratingen ein schwerer Schlag“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung des Bürgermeisters und der Fraktionsvorsitzenden. „Auch wenn die Einfluss- und Handlungsmöglichkeiten der Stadt Ratingen hier äußerst gering bis praktisch nicht vorhanden sind, werden wir nichts unversucht lassen, um auch mit externer Expertise zu prüfen, ob und gegebenenfalls wie sich wenigstens eine medizinische Akutversorgung am Standort des Sankt Marien-Krankenhauses unter tragbaren Rahmenbedingungen betreiben lässt.“

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