Ratingen. Am Samstag, 16. März, 18 Uhr soll eine eine Lichterkette von den Stolpersteinen auf der Bechemer Straße und der Oberstraße zum Mahnmal auf dem Vorplatz von Peter und Paul gebildet werden. Sie steht unter dem Motto „Nie wieder Hass und Gewalt“. Auf dem Vorplatz wird es eine kurze Ansprache geben und die Lichter werden als Zeichen des Friedens dort abgestellt. Daran schließt sich eine Friedensandacht in St. Peter und Paul an.
Damit wollen die christlichen Ratinger Gemeinden an die Gräueltaten der NS-Zeit und an die Schrecken und Untaten der heutigen Zeit erinnern. Machtgier, Größenwahn, Skrupellosigkeit und Gewalt erinnern an unselige Zeiten. Gleichzeitig sollen die Lichter ein Zeichen der Hoffnung senden. Als Christen und Christinnen wollen die Veranstalter zusammen mit allen Menschen guten Willens Farbe bekennen, Missstände benennen und Fürsprache halten für die Opfer von Willkür und Gewalt.
Mit Schrecken und Sorgen sehen die Veranstalter die bedrohlichen Entwicklungen in unserer Gesellschaft. Sie erinnern stark an unselige Zeiten der jüngeren Geschichte. Der Antisemitismus ist in erschreckender Weise wieder in unserer Gesellschaft aufgetaucht. Jüdische Mitbürger, die hier wieder eine Heimat gefunden haben, werden auf offener Straße bedrängt und beleidigt. Synagogen, Kirchen und andere religiöse Einrichtungen werden mit Hassparolen beschmiert und müssen unter Polizeischutz gestellt werden. Rettungskräfte, Feuerwehr und Polizei, die für unsere Sicherheit und Gesundheit in der Gesellschaft ihren Dienst versehen, werden auf übelste Art und Weise attackiert, beleidigt und beschimpft.
Die Deutschen haben 79 Jahre in Frieden und Freiheit ihr Leben gestalten können. So lange wie noch keine Generation zuvor. „Dieses kostbare Gut“, heißt es im Aufruf zur Lichterkette, „möchten wir erhalten und an unsere Kinder und Enkelkinder weitergeben.“ Es soll für die freiheitliche Grundordnung ein Zeichen gesetzt werden.
Wer keine geeignete Kerze mit Windschutz hat, kann vor der Veranstaltung an den Endpunkten der Lichterkette auf der Bechemer- und der Oberstraße oder auf dem Kirchplatz von St. Peter und Paul eine Windlichtkerze bekommen. Eine Spende für die Verletzten der Rettungskräfte vom Anschlag in Ratingen-West im vergangenen Jahr ist gern gesehen.