Ratingen. Zum nunmehr zwanzigsten Mal hat der Unternehmensverband Ratingen (UVR) zum Jahresende seine traditionelle Konjunkturumfrage bei den Mitgliedsunternehmen durchgeführt. Die erste Umfrage dieser Art fand Ende 2005 statt.
„Dieses Jahr bringt uns für die Ratinger Wirtschaft ein überraschendes Ergebnis, wenn man es mit der Grundstimmung aus anderen Befragungen vergleicht“, sagt UVR-Geschäftsführer Axel Mauersberger.
Gegenüber dem Vorjahr habe sich die geschäftliche Lage bei den meisten Unternehmern verbessert. Mit rund 53 Prozent der Befragten gebe mehr als die Hälfte der Unternehmen an, den Umsatz gegenüber dem Vorjahr gesteigert zu haben. Ein gutes Viertel der Unternehmen berichtet von unveränderten Umsätzen, weniger als 20 Prozent hätten einen Umsatzrückgang zu verzeichnen.
Auch beim Auftragseingang sei die Stimmung positiv. Rund 44 Prozent der Befragten habe einen höheren Auftragseingang als im Vorjahr zu verzeichnen, ein gutes Viertel berichte von einem unveränderten Auftragseingang, genauso viele Unternehmen haben einen Rückgang bei den Auftragseingängen zu verzeichnen.
„Teilgenommen an der Umfrage haben in diesem Jahr vierzig Prozent der Mitgliedsunternehmen. Das ist ein neuer Höchstwert, der uns zeigt, wie wichtig unsere Konjunkturumfrage für die Ratinger Wirtschaft ist“, so Olaf Tünkers, Vorstandsvorsitzender des UVR.
Nicht überall schlagen sich die höheren Umsätze auch in höheren Gewinnen nieder. Wenn auch mehr als die Hälfte der Unternehmen höhere Umsätze haben als im Vorjahr, schlägt sich das nur bei 38 Prozent auch in höheren Gewinnen nieder. Bei rund 30 Prozent der Unternehmen ist der Gewinn gegenüber dem Vorjahr unverändert, knapp 30 Prozent berichten aber auch von Gewinnrückgängen.
Dass Mitarbeitende immer noch gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, zeigen die aktuellen Zahlen. Ein Drittel der Unternehmen gibt an, mehr Mitarbeitende als im Vorjahr zu beschäftigen; die Hälfte der Unternehmer*innen berichtet, dass sich die Zahl der Mitarbeitenden gegenüber dem Vorjahr nicht verändert habe. Lediglich gut 16 Prozent und damit jedes sechste Unternehmen gibt an, die Zahl der Mitarbeitenden im Laufe des Jahres 2024 reduziert zu haben.
Verbessert gegenüber dem Vorjahr haben sich auch die Geschäftserwartungen für das Jahr 2025. Erhofften sich Ende 2023 weniger als 20 Prozent der Befragten bessere Geschäfte für das Folgejahr, so ist dieser Anteil nun auf fast 33 Prozent und damit rund ein Drittel gestiegen. Mit 40 Prozent den größten Teil machen die Unternehmen aus, die mit Geschäften auf gleichbleibendem Niveau für 2025 rechnen. Knapp ein Viertel der Befragten befürchtet, dass sich die Geschäfte im kommenden Jahr verschlechtern werden.
Bei den Mitarbeitenden im Jahr 2025 gehen rund zwei Drittel der Unternehmen von einer gleichbleibenden Anzahl aus. Jedes sechste Unternehmen nimmt an, dass es die Zahl der Mitarbeitenden im Jahr 2025 noch aufstocken wird. Hingegen meint nur etwa jedes zehnte Unternehmen, dass es im kommenden Jahr Personal freisetzen wird. Auch bei der Zahl der Mitarbeitenden überwiegen damit die positiven Erwartungen der Ratinger Unternehmer*innen für das Jahr 2025.
„Gewisse Unsicherheiten ergeben sich allerdings daraus, dass die Umfrage vor dem Bruch der Ampelkoalition beendet wurde“, so UVR-Vorsitzender Olaf Tünkers. “Inwieweit die geplante Neuwahl des Bundestags Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung haben wird, werden wir erst im Laufe des kommenden Jahres sehen.“