
Hösel/Görlitz. Der Knabenchor Hösel – Die Rheinischen Sängerknaben sind nach der Sommerpause erfolgreich in die Spielzeit 2024/2025 gestartet. Die Choristen sind am vergangenen Wochenende zu einer Konzertreise nach Görlitz und Berlin aufgebrochen. Beim Altstadtfest in der Europastadt Görlitz, die von der lausitzer Neisse in einen deutschen und einen polnischen Teil (Zgorzelec) geteilt wird, gaben die Ratinger Sängerknaben auf der Freilichtbühne am Untermarkt vor mehr als 2000 Zuschauern ihre neue Schau aus Liedern, Schlagern und Mitsingliedern sowie einer bunten Präsentation zum Besten.
Das Görlitzer Altstadtfest gibt es seit 30 Jahren. Doch die Vorläufer des größten Festes zwischen Dresden und Breslau, zwischen Prag und Cottbus reichen bereits ins Jahr 1927 zurück, als die Lausitzer Festwoche begründet wurde. Man kann also auf eine fast 100-jährige Tradition verweisen.
„Die Besonderheit in diesem Jahr war, dass das Altstadtfest auch Herberge war für das traditionsreiche Gerhart-Hauptmann Theater Görlitz-Zittau, sowie erstmalig für das große sächsische Lausitz-Festival mit einem außergewöhnlichen Musikspektakel. Hier dabei gewesen zu sein ist für uns schon eine Auszeichnung, denn der Untermarkt bildet das Herzstück des Festes“, erklärt Chordirektor Toralf Hildebrandt. So sei auch viel Prominenz in der Stadt gewesen, unter anderem Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer.
Für die Rheinischen Sängerknaben ist es nicht der erste Auftritt in der Europastadt gewesen. Dennoch schwärmt Toralf Hildebrandt immer wieder davon: „Es ist eine besondere Stadt mit einem internationalen Flair. Der deutsch-polnische Austausch und die Zusammenarbeit sind nicht nur beim Altstadtfest und beim in Zgorzelec stattfindenden Jakuby-Fest zu spüren, sondern jeden Tag. Das begeistert mich immer aufs Neue und deshalb sind wir auch gerne im Dienste der Völkerverständigung unterwegs“.
Die Höseler Chorknaben fühlen sich in ihrem neuen Segment pudelwohl. Man biete Unterhaltungsmusik auf hohem Niveau mit viel Witz, Charme und Tanz. Der Konzertkalender sei bis ins Jahr 2025 gut gefüllt. Dieses Jahr seien sogar keine zusätzlichen Auftritte mehr möglich. Der nächste Auftritt in der Heimatstadt Ratingen wird am 11. September um 18:30 Uhr im Oktogon des Hauses Oberschlesien stattfinden.
Während der gemeinsamen Feierstunde des Generalkonsulats von Ungarn und der Stiftung Haus Oberschlesien zum 35. Jahrestag der Grenzöffnung zwischen Ungarn und Österreich werden die Choristen Lieder von der Freiheit und aus der Wendezeit vortragen. Die Grenzöffnung markierte den ersten Schritt zum Fall der Berliner Mauer.
In zwei Wochen geht es für die Sänger dann wieder auf Tournee in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Chordirektor Hildebrandt betont aber, dass der Knabenchor seine Wurzeln, also die Klassik und Kirchenmusik durchaus nicht vernachlässige: „Von Görlitz aus ging es für uns nach Berlin, wo wir in St. Josef in Siemensstadt den Sonntagsgottesdienst mitgestaltet haben. Wir wissen woher wir kommen, aber auch wohin wir wollen. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg“.