Hösel. Es war ein ganz besonderer Klavierabend des Kulturkreises Hösel, der am vergangenen Sonntag im Oktogon der Stiftung Haus Oberschlesien stattfand. Die ukrainischstämmige Pianistin Violina Petrychenko leistete mit ihrem Programm „Mrii – Ukrainian Hope“ eindrückliche Aufklärungsarbeit im Hinblick auf ihre Mission „ukrainische Musik und Kultur bekannter zu machen“, wie sie auf ihrer Internetseite vermerkt. Das Publikum war zutiefst beeindruckt von diesem persönlichen Anliegen der Pianistin, das sich in ihren kurzen Einführungen der Programmfolge offenbarte.
Der Abend begann mit zwei Werken des Komponisten Mykola Lysenko, dem von Schumann und Chopin inspirierten Stück „Reverie, Visions of the Past“ und der mit folkloristischen Anklängen gespickten Rhapsodie „Dumka Schumka“, die mit sehr viel Farbenreichtum und klanglicher Feinarbeit von Violina Petrychenko interpretiert wurden. Der Spannungsbogen des Abends führte dann über den im Westen nahezu unbekannten Komponisten Yakiv Stepovyi und Levko Revutskyi, dessen Klaviermusik von französischem Impressionismus und Jazz beeinflusst ist und wunderbar zu dem agilen Spiel der Pianistin passen, bis zu den Bagatellen von Valentin Silvestrov. Violina Petrychenko gelang es hier in eindrücklicher Weise, die meditative Note der Kompositionen in spontaner und improvisatorischer Art sehr ausdrucksstark zum Klingen zu bringen, was vom Publikum mit viel Applaus honoriert wurde. Petrychenko gab ein lyrisches Kleinod als Zugabe.
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