Keine flexiblen Öffnungszeiten in Kindergärten

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Foto: Pixabay

Kreis Mettmann. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird für viele Eltern immer wichtiger. Doch der Bedarf berufstätiger Familien und ihrer Kinder lässt sich in den nordrhein-westfälischen Kindergärten immer schwieriger erfüllen. Das zeigt eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion im Landtag. Auch die Öffnungszeiten von 257 Kindergärten im Kreis Mettmann wurden ausgewertet. Das Ergebnis: Nur sechs haben länger als 17 Uhr geöffnet.

Dazu äußert sich die SPD-Landtagsabgeordnete für den Kreis Mettmann, Elisabeth Müller-Witt: „Unsere Kleine Anfrage hat gezeigt, dass sich in Randzeiten im Kreis Mettmann kaum ein Kindergarten-Angebot finden lässt.“ Auch frühmorgens vor sieben Uhr öffneten nur zwei Kindergärten ihre Pforten. Von einer Flexibilisierung der Öffnungszeiten könne keine Rede sein. Der Landestrend zeigt: Immer mehr Einrichtungen schließen die Tür früher. In der Vergangenheit hatten 65 Prozent der Kindergärten nicht vor 16.30 Uhr geschlossen. Dieser Wert ist zuletzt um drei Prozentpunkte zurückgegangen.

„Kein Förderprogramm dieser Welt kann seine Wirkung entfalten, wenn die Grundfinanzierung der Kindergärten nicht stimmt. Kinder und berufstätige Familien haben bei der schwarz-grünen Landesregierung entgegen allen Beteuerungen keine Priorität“, so Müller-Witt. Die Kindergärten in Nordrhein-Westfalen schöben Defizite im dreistelligen Millionenbereich vor sich her. Um nicht den Weg in die Insolvenz zu gehen, reduzieren viele Träger beim Personal. Das wirke sich auch auf die Öffnungszeiten aus.

Verschlechterungen zeigen sich ebenfalls bei den Schließtagen: Durchschnittlich sind Kindergärten in Nordrhein-Westfalen an 22,5 Tagen geschlossen. Damit schließen sie nicht nur häufiger als im Vorjahr (22,3), sondern auch öfter als noch im Jahr 2017. Damals waren es im Schnitt 21,6 Tage. Krankheitsbedingte Schließungen sind dabei noch gar nicht berücksichtigt. Und die haben massiv zugenommen: Im März mussten insgesamt 3142 Kindergärten eine Personalunterdeckung melden, im Vormonat waren es sogar 3429 Einrichtungen. Die Konsequenz waren weitere Einschränkungen bei den Öffnungszeiten.

Die SPD-Landtagsabgeordnete Müller-Witt: „Unter Hendrik Wüst und Ministerin Paul steigen die Schließtage und die Öffnungszeiten verringern sich – leider auch im Kreis Mettmann. Statt berufstätige Familien in der Rushhour des Lebens zu entlasten, sorgt die Kita-Politik dieser Landesregierung nur für zusätzlichen Stress.“

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