FDP schlägt Cyber-Hilfswerk vor

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Düsseldorf. Um digitale Infrastrukturen bei Katastrophen und Cyberangriffen funktionsfähig zu halten und schnell wiederherzustellen, schlägt die FDP-Landtagsfraktion NRW vor, eine spezialisierte IT-Notfall-Einheit zu gründen. Über das sogenannte „Cyber-Hilfswerk“ (CHW) sollen ehrenamtlich tätige Spezialisten im Notfall schnell die hauptamtlichen Einsatzkräfte unterstützen.

„Wir begrüßen diesen Vorschlag. Technische Expertise und Einsatzbereitschaft können in dem neuen Cyber-Hilfswerk dann auch hier im Kreis Mettmann gebündelt werden“, sagt Dirk Wedel, Abgeordneter des Landtags.

Der Lintorfer fragte bei einem Dortmunder Betreiber kritischer Infrastruktur nach, wie dort der Vorschlag der Liberalen bewertet wird. „Amprion hat den Vorschlag der FDP zu einem Cyber-Hilfswerk zur Kenntnis genommen und wird diesen nun prüfen“, erklärte eine Sprecherin des Unternehmens, das für das Stromübertragungsnetz in großen Teilen Westdeutschlands zuständig ist.

Vergleichbar mit dem Technischen Hilfswerk zielt das CHW darauf ab, insbesondere kritische Infrastruktur instand zu halten oder wiederaufzubauen. Die IT-Helferinnen und -Helfer des CHW sollen etwa in Krankenhäusern, Energieunternehmen, Wasserwerken oder in der Verwaltung eingesetzt werden.

Mit dem neuen CHW möchte die FDP-Landtagsfraktion die kritischen Infrastrukturen in NRW bei Angriffen widerstandfähiger machen. Cyberangriffe, etwa auf die Energieinfrastruktur, oder der Ausfall der Stromversorgung könnten weitreichende Konsequenzen haben: Die Wasserversorgung basiert auf digitalen Systemen, die ausfallen würden, Stadtbahnen und Züge blieben auf der Strecke stehen oder die Heizungen fallen aus. Ein Zusammenbruch des deutschen Stromnetzes käme einer nationalen Katastrophe gleich. In Großschadenslagen hat es oberste Priorität, dass Schäden an den digitalen Infrastrukturen sowie technische Schäden unverzüglich behoben werden. „Dafür benötigen wir eine engagierte Spezialgruppe, die schnell reagieren kann“, so Wedel.

Ob Behörden, Wasserwerke, Krankenhäuser oder die Justiz, alle relevanten Stellen der kritischen Infrastruktur sollen über Satelliteninternet verfügen. Dieses kann im Notfall als Hotspot für die Bevölkerung dienen und sichert im Katastrophenfall das Funktionieren der Systeme sowie den Austausch der Stellen untereinander.

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