Ratingen. Die Innenstadt von Ratingen ist ein beliebtes Ziel für Einheimische und Besucher. Andrea Kornak, Mitglied im Beirat für behinderte Menschen, und Andrea Behrens, Vorsitzende des Seniorenrates und Mitglied im Beirat für behinderte Menschen, waren sich darüber einig, dass es nach wie vor Schwachstellen für Seniorinnen gibt und für die Barrierefreiheit noch viel zu tun bleibt. Noch allzu oft wird der Zugang zu Geschäften und die Mobilität für Menschen mit Beeinträchtigungen erschwert. So entstand die Idee beim Seniorenrat, sich bei einer Begehung des Zentrums der Innenstadt einen persönlichen Eindruck zu verschaffen.
Im Fokus der Begehung standen der Marktplatz, die Lintorfer Straße, die Bechemer Straße und der Bereich rund um die Oberstraße, hier insbesondere in der Nähe des Rewe- und Kodi-Marktes. An Marktagen wird es erfahrungsgemäß an einigen Stellen wie in Höhe vom Bistro Perfetto besonders eng und zum Teil unübersichtlich, weshalb der Schwerpunkt der Begehung auf der Situation an einem Markttag lag.
An der Begehung nahmen auf Einladung des Seniorenrates Andrea Kornak und Wolfgang Diedrich teil. Begleitet wurde die Begehung von Mitgliedern des Seniorenrates wie Karl-Heinz Baumfalk und Marga Erkes, den Vertretern Andreas Achenbach und Christa Baunach-Schlüter. Vorausgegangen war dieser Maßnahme bereits eine Begehung mit dem Blinden- und Sehbehindertenverein Mettman durch Petra Clemens-Keoke in Begleitung von Editha Waldschmidt.
Behrens informierte die Teilnehmenden über das Ergebnis dieser Begehung und verschaffte den nun Teilnehmenden einen Überblick. Auf dem Gang durch die Innenstadt wurde mit verschiedenen Inhabern von Geschäften wie der Leiterin der Marktapotheke sowie auch spontan mit flanierenden Bürgern und Bürgerinnen voller Verständnis und Einsicht in die Problematik für die Älteren gesprochen. Besonders für die Probleme blinder Menschen wie auch für solche mit Mobilitätseinschränkungen gab es ein erfreulich großes Verständnis.
So wurde festgestellt, dass an vielen Stellen Aufsteller so platziert sind, dass sie für blinde Menschen ein unvermutetes Hindernis im Straßenraum darstellen. Die Düsseldorfer Straße zwischen Marktplatz und Wallstraße wird derzeit neu gepflastert: Leitsysteme im Sinne einer barrierefreie Gestaltung für Sehbehinderte fehlen leider noch. In der Innenstadt gibt es derzeit nur wenige Leitsysteme, die blinden Menschen den sicheren und selbständigen Zugang zu den Geschäften ermöglichen oder führen sie gar um Hindernisse herum, was oft mit dem Risiko einer Schädigung verbunden sein kann.


