Ratingen. Seit Jahresbeginn wird in der Stadtverwaltung eine Energiesparkampagne durchgeführt – die „Mission E“. Ein Kampagnenteam aus verschiedenen Ämtern hat in den vergangenen Monaten viele verschiedene Aktionen rund um das Energiesparen auf die Beine gestellt. Während einer Messwoche im März konnten auch erste Einsparungen nachgewiesen werden. Beim Strom konnten dabei schon rund fünf Prozent und bei der Wärme sogar rund 35 Prozent eingespart werden. Eine jetzt durchgeführte Umfrage zeigte überdies: Die Botschaft kommt bei vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an.
Die meisten Befragten (83 Prozent) empfinden die Kampagne als richtig und wichtig. Rund die Hälfte von ihnen gab darüber hinaus an, ihr Verhalten aufgrund der Kampagne bereits geändert zu haben, im Büro, aber auch zu Hause. „Denn wie oft verbraucht man aus Gedankenlosigkeit unnötig Energie, einfach weil Geräte nicht ausgeschaltet werden, wenn sie nicht mehr gebraucht werden“, sagt die städtische Klimaschutzmanagerin Lilia Martens. Energiemanager Michael Heck ergänzt: „Allein sich bewusst zu machen, wo alles Energie- und damit Geldverschwendung lauert, ist schon sehr hilfreich.“
Energiesparen ist seit Jahren in vielerlei Hinsicht ein wichtiges und aktuelles Thema. Durch Energiesparmaßnahmen kann die Stadt Geld sparen und gleichzeitig mit wenig Aufwand einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Daher werden auch seit langem zahlreiche (kurz- wie langfristig wirkende) Maßnahmen mit dem Ziel des Energiesparens durchgeführt. Seit Ausbruch des Ukrainekriegs hat das kurzfristige Energiesparen jedoch noch eine wesentlich größere Dringlichkeit erhalten, denn im Winter droht ein Gasnotstand.
Die Möglichkeiten für das Energiesparen im Büroalltag sind häufig so banal wie vielfältig: Licht ausschalten, wenn man das Büro verlässt, alle Geräte konsequent abschalten, wenn man Feierabend hat, sinnvolles Lüftungs- und Heizverhalten. Bei der Raumwärme kann besonders viel gespart werden, in Wohn- und Bürogebäuden entfallen durchschnittlich mehr als zwei Drittel des Energieverbrauchs auf die Heizung. Dabei kann schon sehr viel eingespart werden, wenn man die Höchsttemperatur drosselt.
Umgekehrt bieten im Sommer Klimaanlagen das Potenzial, schnell und effektiv Energie einzusparen. Daher werden in diesem Sommer die Räume im Rathaus nicht mehr auf 21 Grad, sondern nur auf 26 Grad gekühlt.
Was für das Büro gilt, kann meist genauso auch zu Hause angewendet werden. „Denn selbstverständlich ist jede Ratingerin und jeder Ratinger gefragt, möglichst viel Energie einzusparen – nicht nur, um den eigenen Geldbeutel zu schonen, sondern auch aus Gründen des Klimaschutzes und der Solidarität“, sagt Umweltdezernent Bert Wagener.
Doch wie können Privathaushalte Energie sparen? Gerade beim Thema Wärme gibt es zahlreiche Möglichkeiten: Grundsätzlich sollte nur geheizt werden, wenn es unbedingt nötig ist. Oftmals hilft eine Strickjacke schon über die erste Kälte hinweg. Zudem sollte unbedingt auf energetisch sinnvolles Lüften geachtet werden. So sollte keinesfalls gleichzeitig die Heizung aufgedreht und gelüftet werden, da hierbei wertvolle Energie wortwörtlich (nach außen) verpufft. Grundsätzlich wird auch vom Kipplüften abgeraten, weil dadurch die Wände abkühlen und Schimmelbildung gefördert wird. Stattdessen sollte man mehrmals am Tag ein paar Minuten lang stoßlüften und dabei die Heizung abdrehen. Was gegen Coronaviren hilft, ist auch gut fürs Klima und für den Geldbeutel.
Auch beim Strom haben die Verbraucherinnen und Verbraucher viele Möglichkeiten zu sparen. So sollten alle elektrischen Geräte möglichst an abschaltbaren Mehrfachsteckerleisten angeschlossen werden, sodass mit einem einfachen Klick am Abend alle Geräte vollständig abgeschaltet werden. Denn Achtung: Der Standby-Modus verbraucht bei vielen Geräten weiterhin Energie – aufs Jahr gerechnet können dabei hohe Summen zusammenkommen! Nicht zuletzt sollte auch auf eine hohe Effizienzklasse bei den Elektrogeräten geachtet werden. Wer sich eine neue Waschmaschine anschaffen möchte, sollte dabei neben dem Preis unbedingt auch die Effizienzklasse beachten. Hier reicht das Spektrum von A (beste Klasse) bis G (schlechteste Klasse). Denn nach vielen Jahren Gebrauch macht sich diese in der Haushaltskasse auf jeden Fall bemerkbar.
Bei Fragen zu der Kampagne „Mission E“ kann die Klimaschutzmanagerin der Stadt Ratingen, Lilia Martens (lilia.martens@ratingen.de), kontaktiert werden. Information zur Kampagne „Mission E“ in Ratingen gibt es online unter www.klima-ratingen.de/service/missionE.php
Foto: Stadt Ratingen