ELNET Preis: Melanie Meyer nominiert

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Chatherine Lohmann, 2. Vorsitzende des Bernhard-Kreises (SPD), Laudatorin Gitta Connemann (CDU) und Melanie Meyer, Vorsitzende des Bernhard-Kreises (von links). Foto: Peter Beyer MdB

Lintorf/Berlin. Eine Initiative der Lintorferin Melanie Meyer geehrt. Der von ihr gegründete Bernhard-Kreis war eines von 90 Projekten aus Deutschland in der Kategorie Politik auf der Nominierungsliste des ELNET Preises.

Die European Leadership Network (ELNET) Preise sind eine besondere Auszeichnung, und bereits auf der Nominierungsliste zu stehen, ist eine besondere Ehre. Seit 2021 werden mit diesem Preis Menschen und Organisationen ausgezeichnet, die sich herausragend für jüdisches Leben, die Beziehungen mit Israel und gegen Antisemitismus einsetzen. In diesem Jahr gehörte die Lintorferin Melanie Meyer zu den Nominierten in der Kategorie Politik.

Meyer ist die Gründerin des Bernhard-Kreises, einer Vereinigung der Parlamentsmitarbeiter im Deutschen Bundestag, die sich für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus engagiert. Dass Meyers Idee und Engagement es auf die Nominierungsliste geschafft hat, sei auch eine Auszeichnung für Lintorf und Ratingen, denn auch zu Hause setzt sie sich seit Jahren in unterschiedlichen Projekten für Toleranz und gesellschaftlichen Zusammenhalt ein, so Peter Beyer, CDU-Bundestagsabgeordneter und Meyers Chef, der ihr Engagement seit Beginn an unterstützt. Er beschreibt die 47-Jährige als jemanden, die Brücken baut: „Melanie setzt sich nicht nur für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus ein – sie schafft es, Menschen zusammenzubringen und zu begeistern.”

Meyer, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Beyer arbeitet, hat ihren Schwerpunkt eigentlich in der Außen- und Sicherheitspolitik. Doch ihr Herz schlägt ebenso stark für den Kampf gegen Antisemitismus und das Engagement für eine pluralistische Gesellschaft. „Ratingen ist meine Heimat, und hier habe ich gelernt, dass Zusammenhalt und Offenheit die Basis einer starken Gemeinschaft sind“, erklärt sie. Diese Werte bringt sie auch in ihre Arbeit in Berlin ein, wo sie 2020 den Bernhard-Kreis ins Leben rief. Am 7. Oktober jährt sich der Terroranschlag der Hamas auf Israel. Die Folge: Jüdinnen und Juden in Deutschland sind bedrohter denn je, auch vor Ort, weiß Meyer, die auch 2018 neben Beyer eine der Initiatoren der Menschenkette in Lintorf war, die als Reaktion auf antisemitistische Schmierereien in kürzester Zeit mit vielen Engagierten auf die Beine gestellt wurde. Damals setzten mehr als 2000 Menschen ein Zeichen gegen Ausgrenzung und für Zusammenhalt.

Ihre Motivation für die Berliner Initiative im Reichstag fand Meyer in einem Moment, der sie tief berührte: 2017, bei der konstituierenden Sitzung des Bundestages, beobachtete sie, wie Inge Deutschkorn, eine Überlebende des Holocausts, auf der Tribüne des Bundestages saß – in unmittelbarer Nähe zu dem (ehemaligen) Vorsitzenden der AfD, die damals erstmals in den Bundestag eingezogen war. „Eindrücklich wurde mir vor Augen geführt, dass die Worte ‘nie wieder’ nur noch eine hohle Phrase sind, denn ‘nie wieder‘ war damals bereits vorbei“, so Meyer.

Drei Jahre später, im September 2020, gründete Meyer gemeinsam mit 13 Gleichgesinnten den Bernhard-Kreis. Die Gruppe hat sich seither zu einer der bedeutendsten Interessengemeinschaften im Bundestag entwickelt und erhält viel Zuspruch. Überfraktionell setzen sich die Mitglieder dafür ein, jüdisches Leben sichtbar zu machen, Wissen zu vermitteln und Vorurteile abzubauen. Die Gruppe organisiert Veranstaltungen mit namhaften Gästen aus Wissenschaft und Gesellschaft, die immer wieder neue Perspektiven auf jüdisches Leben und die Bekämpfung von Antisemitismus eröffnen.

Gitta Connemann (CDU), Vorsitzende der überfraktionellen deutsch-israelischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages, die die Laudatio in der Kategorie Politik hielt, betonte in ihrer Rede: „Sie adeln damit das Parlament. Was der Bernhard-Kreis tut, geht weit über die Grenzen des Bundestages hinaus.”

Hintergrund
Seit 2007 engagiert sich das European Leadership Network (ELNET) als Denkfabrik und Netzwerkorganisation im europäisch-israelischen Kontext. ELNET hat Teams in Brüssel, London, Paris, Rom, Tel Aviv und Warschau. Es ist eine europäische, unabhängige Organisation, die es sich zum Ziel gemacht hat, die Beziehungen zu Israel parteiübergreifend auf der Grundlage gemeinsamer strategischer Interessen und demokratischer Werte zu fördern. Seit 2021 zeichnet ELNET mit den ELNET Awards einmal jährlich herausragendes Engagement für die Beziehungen mit Israel sowie für jüdisches Leben aus. Die Preise werden in vier Kategorien vergeben, in welchen jeweils ein Projekt oder eine Person ausgezeichnet wird. Aus rund 90 Einreichungen aus gesamt Deutschland erfolgte in diesem Jahr die Nominierung. Schirmherr und Laudator war Bundesfinanzminister Christian Lindner.

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