Dreidimensionale Bilder im Raum

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Im Kunstbüdchen „tales of space, kb“ von Boris Doempke

Lintorf. Mitte April wurde die Ausstellung „tales of space, kb“ im Kunstbüdchen, Speestraße 43a, eröffnet. Der gebürtig aus Münster stammende Künstler Boris Doempke zeigt eine speziell auf die Raumproportion des Büdchens abgestimmte Installation, die aus weiß, rotorange und rot lackierten Holzleisten unterschiedlicher Längen besteht. Die Ausstellung im Kunstbüdchen wird mit einer Finissage am Freitag, 12. Juli, beendet.

„Der Raum, mit dem ich mich künstlerisch beschäftige, ist der urbane, der architektonische und der digitale Raum – also das, was uns täglich maßgeblich umgibt“, so Boris Doempke bei der Ausstellungseröffnung. Seine Eindrücke von Bewegung, Gleichzeitigkeit, technoiden Strukturen unserer
Lebenswirklichkeit überführe er in Farbe und Form: Die Installationen sowie die plastischen Arbeiten und die Malerei böten einen Status verdichteter Information, und spiegeln gewissermaßen die Energieverhältnisse unserer Zeit.

„Tales of space, kb“ ist eine raumbezogene Installation, die Architektur des Kunstbüdchens mit ihren beiden übergroßen Fenstern bestimmt die Form der Arbeit. Man sieht diese beinahe bildhaft wie in einem großen Passepartout. Im Abschreiten eröffnen sich dem aktiven Betrachter dann eine Fülle sich ändernder Ansichten, die Gestaltwahrnehmung und -vorstellung setzt sich also aus mannigfaltigen Eindrücken und Betrachtungen zusammen.

Leicht und dynamisch scheinen die geraden und gebogenen Leisten in dem kleinen Raum des Kunstbüdchens zu schweben und ihn zu durchdringen. Sie verlaufen parallel zueinander oder kreuzen sich – mal dichter und konzentrierter, mal in größerem Abstand, luftiger und offener.

Optisch erscheinen die roten und weißen Leisten als Linien, ein Grundelement der Malerei, die in den Raum, in die dritte Dimension, übertragen wurden. Vor dem weißen Hintergrund der Wand entstehen so aus unterschiedlichen Perspektiven eine Vielzahl von Raumzeichnungen, die durch ihre intensive Farbigkeit weit über das Materielle der Leisten hinausstrahlen.

In ihrer Gesamtheit bilden sie ein in sich fein ausbalanciertes komplexes System, das sowohl die Assoziation an eine dynamisch-kristalline Struktur, an ein urbanes Modell oder ein Modell aus der digitalen Welt ermöglicht. Bei aller Fantasie ist es jedoch zuallererst eine Skulptur.

Das Kunstwerk im Kunstbüdchen kann jederzeit von außen betrachtet werden.

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