Diakonie: Jugendwerkstatt für junge Flüchtlinge

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Ratingen. Im Sommer 2024 ergab sich für die Jugendhilfe die Gelegenheit, die weitläufigen Räume des ehemaligen comp:ex-Betriebes, einem früheren Entsorgungsfachbetrieb für Elektroschrott in der Graf-Adolf-Straße, zu nutzen. Pünktlich zu den Sommerferien startete dort das Projekt „Brückenkopf – Die Jugendwerkstatt“.

Das Projekt zielt darauf ab, jungen Geflüchteten wichtige Alltagsfähigkeiten zu vermitteln und gleichzeitig ihre persönliche Entwicklung zu unterstützen. Dies soll ihnen nicht nur helfen, sich auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten, sondern auch bei der Integration in die Gesellschaft und das Leben in einer neuen Kultur.

Im Mittelpunkt steht die kreative Wiederverwendung von Gegenständen, die sonst weggeworfen würden. Gleichzeitig konnten die Jugendlichen durch Ausflüge zu kulturellen Orten spielerisch mehr über ihre neue Heimat lernen.

Viele der Ideen und Anregungen wurden gemeinsam mit den Jugendlichen erarbeitet und schließlich in ein vierwöchiges Ferienprogramm integriert. Mit Beginn der dritten Ferienwoche ging es dann unter der Leitung von Gerd Buchner, Anja Hollekamp und Nicole Mathes-Schempershofe richtig los. Seitdem wird eifrig gesägt, geschliffen, lackiert, geklebt, auseinandergebaut und repariert.

Auch der Umgang mit moderner Technik spielte eine wichtige Rolle. Michael Zamponi bot zusätzlich einen Computerkurs im Medienraum des Gebäudes an und vermittelte den Jugendlichen wertvolle digitale Kompetenzen.

Die Ergebnisse der Jugendlichen können sich wirklich sehen lassen: moderne Regale aus Holzresten, zu Tischen umfunktionierte Autoreifen, Multimedia-Collagen aus Elektroschrott und Tischlampen aus alten Laufrädern. Als letztes Projekt werden gerade alte Fahrräder aufwendig repariert und wieder fahrtüchtig gemacht.

„Was die Jugendlichen hier mitnehmen, ist viel mehr als nur eine sinnvolle Ferienbeschäftigung“, sagt Werkstattleiter Gerd Buchner. „Einige haben für sich entdeckt, dass ihnen das Handwerk Spaß macht, und sehen darin jetzt sogar eine berufliche Perspektive.“

Alle hoffen, dass das Werkstattprojekt auch nach den Ferien weitergeführt wird – idealerweise auch für andere Jugendgruppen. Ideen für weitere Projekte gibt es jedenfalls genug.

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