Ratingen. Die zukünftigen Mitglieder des Beirats für Menschen mit Behinderungen der Stadt Ratingen trafen sich jetzt zum ersten Kennenlern- und Arbeitsauftakt im Evangelischen Familienbildungswerk. Eingeladen und organisiert wurde das Treffen von der Aktionsgemeinschaft für Behinderte in Ratingen, die gemäß Satzung das Vorschlagsrecht für die stimmberechtigten Mitglieder innehat.
Zu Beginn informierte die Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Karin Keune über die erfolgte Bestellung der Mitglieder durch den Stadtrat. Ein Motivationsboard machte deutlich: Im Blickpunkt steht der konsequente Abbau baulicher, digitaler und organisatorischer Barrieren im gesamten Stadtgebiet – von öffentlichen Gebäuden über Verkehrswege bis hin zu Orientierungssystemen. Ebenso wichtig ist den Mitgliedern der Ausbau inklusiver Freizeit-, Bildungs- und Begegnungsangebote. Mehrere Mitglieder betonen außerdem, dass die Perspektive junger Menschen mit Behinderungen stärker berücksichtigt und ihre Mitwirkung gefördert werden müsse.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war der Fachvortrag von Jörg Rodeike vom Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben (KSL) Düsseldorf. Er erläuterte die Grundlagen politischer Teilhabe von Menschen mit Behinderungen sowie die Bedeutung des Beirats als Gremium in der Zusammenarbeit mit Verwaltung und Stadtrat. In der anschließenden Diskussion konnten zahlreiche Fragen beantwortet und erste Impulse für die zukünftige Arbeit gesetzt werden.
Die Gruppe sammelte darüber hinaus erste Themen. Dazu gehörten unter anderem barrierefreie Sport- und Freizeitangebote, die inklusiven Umgestaltung des Angerbades zum Wohlfühlbad auch für Schwer- und mehrfachbehinderte Menschen, barrierefreie Spielplätze, Leitlinien für Blinde, ein verbessertes Baustellenmanagement sowie die bessere Auffindbarkeit von barrierefreien Toiletten.
Die konstituierende Sitzung wird nun von der Verwaltung terminiert. Sobald sie stattfindet, kann der Beirat seine Arbeit aufnehmen – mit dem klaren Ziel, Barrieren abzubauen, Inklusion zu stärken und die Lebensbedingungen in Ratingen nachhaltig zu verbessern


