
Ratingen/Mettmann. Jahre lang hat sich der ADFC im Neanderland als Kreisverband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) dafür eingesetzt, dass der geplante Ausbau der Landesstraße L 239 zwischen Ratingen und Mettmann aus Verkehrssicherheitsgründen gleichzeitig mit dem Bau eines begleitenden Radweges erfolgt. Im Sommer wurde das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen, für das Straßen.NRW als zuständiger Baulastträger einen Ausbau ohne Radweg beantragt hatte. Dennoch hat der ADFC fortlaufend Gespräche mit Straßen.NRW und weiteren Entscheidungsträgern geführt. Daraus zeichnet sich eine positive Wende ab: die Planungen für die Straße und für den Fuß- und Radweg wurden zusammengeführt. Wie die Regionalniederlassung Ruhr von Straßen.NRW in einem Schreiben gegenüber dem ADFC erklärt, soll der Fuß- und Radweg nun doch gleichzeitig zusammen mit der Straße umgesetzt werden. Entsprechende Pläne inklusive Radweg wurden ADFC-Vertretern schon vor einiger Zeit vertraulich vorgestellt.
Da der Fuß- und Radweg nicht Bestandteil des Planfeststellungsbeschlusses ist – was der ADFC im Neanderland immer kritisiert hat – muss die Einbeziehung des Fuß- und Radwegs durch eine nachgelagerte Änderung zum Planfeststellungsbeschluss rechtlich abgesichert werden. Der Fuß- und Radweg konnte zwar größtenteils in die plangenehmigte Gesamttrasse gelegt werden, aber für zusätzliche Flächeninanspruchnahmen ist die Zustimmung der Grundstückseigentümer erforderlich. Mit diesen ist der Landesbetrieb in Gesprächen. Die betroffenen Grundstückseigentümer werden gebeten, ihre Grundstücke freiwillig zu verkaufen. Andernfalls wären planungsrechtliche Schritte nötig, die die Realisierung eines durchgängigen Radwegs verzögern würden.
Einfluss auf die angestrebte Mitrealisierung des Radwegs hatte auch der Beschluss der Mitgliederversammlung des ADFC-Kreisverbands im vergangenen Jahr, gegebenenfalls gegen den Planfeststellungsbeschluss zu klagen. Im Vorfeld des Planfeststellungsbeschlusses hat Straßen.NRW in vertraulichen Gesprächen mit dem ADFC und dem Kreis Mettmann jedoch glaubwürdig vermitteln können, Straße und Fuß- und Radweg gleichzeitig realisieren zu wollen. Der ADFC-Kreisverband hat im Gegenzug von der Möglichkeit einer Klage abgesehen.
Peter Martin von der AG Verkehrspolitik des ADFC im Neanderland, die die Aktivitäten zur L 239 zusammen mit den Ortsgruppen in Ratingen und Mettmann koordiniert, verweist ausdrücklich auf das hohe Engagement von Mitgliedern und Bürgern für den Radweg: „Viele ehrenamtliche Aktive und Mitglieder des ADFC haben für diesen Teilerfolg ihre Zeit und ihr Herzblut in das Thema gesteckt. Drei Demonstrationen mit überwältigender Beteiligung wurden organisiert. Unser Einsatz seit der ersten Bürgeranhörung im November 2018 wurde flankiert von unzähligen internen Diskussionen, Gesprächen mit der Politik, Beratungen mit einem Fachanwalt, bis hin zu formalen Einwendungen im Planfeststellungsverfahren und auch den Gesprächen mit Kreis und Straßen.NRW.“
Die nächsten Schritte zur Realisierung des Radwegs liegen nun bei Straßen.NRW. Der ADFC im Neanderland wird diese zusammen mit dem Kreis Mettmann weiter begleiten.