Großes Geburtstagsfest vom Heimatverein

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Lintorf. Der Verein Lintorfer Heimatfreunde (VLH) wird am 18. September 75 Jahre alt. Eingeladen zur Geburtstagsfeier hatte der Heimatverein bereits am vergangenen Sonntag. Gefeiert wurde mit vielen Freunden und Bekannten im Stadtmuseum Ratingen. Gleichzeitig zum Geburtstag präsentierten die Heimatfreunde dort auch die neue Ausgabe der „Quecke“.

Die vielen Gäste der Geburtstagsfeier am Sonntagmittag, darunter neben vielen anderen Bürgermeister Klaus Pesch, waren vom Programm begeistert. Eröffnet wurde das Fest vom Kinderchor der Lintorfer Johann-Peter-Melchior-Grundschule. Ihre Lieder begeisterten die Geburtstagsgäste, die sich bei den Kindern mit viel Applaus bedankten.

Uwe Springer, stellvertretender Vorsitzender des Heimatvereins, begrüßte anschließend die Teilnehmer der Veranstaltung. Er zeigte sich erfreut, dass so viele Besucher zur Feier gekommen waren. Grußworte zur Jubiläumsfeier gaben Bürgermeister Klaus Pesch und Michael Lumer, Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde und Heimatpflege Ratingen. Lumer wies auf die von Beginn an enge Zusammenarbeit beider Vereine hin und ist sich sicher, dass beide Vereine so zuversichtlich in die Zukunft schauen können.

Anschließend stellte Manfred Buer, Ehrenvorsitzender des Lintorfer Heimatvereins den neuen Band 95 der „Quecke“ vor. Einen kurzen Überblick zu allen Artikeln aus der neuen Ausgabe hatte er zusammengestellt. So begeisterte er die Anwesenden, sich am Ende der Feierlichkeit die neue Ausgabe direkt mit nach Hause zu nehmen.

In seinem Festvortrag „Heimatvereine als Mittel der Krisenbewältigung“ ging Historiker Bastian Fleermann auf die Geschichte dieser Vereine in Deutschland ein. Die ersten wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gegründet. Eine zweite Gründungszeit folgte in den 1920er Jahren, darunter die Gründung des Ratinger Heimatvereins. In die dritte Gründungsphase fiel die Entstehung des Lintorfer Heimatvereins. Viele weitere Heimatvereine wurden nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet. Sie waren als Kontrapunkt zur ausgrenzenden Heimatphilosophie der Nationalsozialisten gedacht. Fleermann machte deutlich, dass Lintorfer aus allen Teilen des Ortes und ohne Ansehen der Person an der Vereinsgründung beteiligt waren. Das sei für den Erfolg des Vereins sehr positiv gewesen. Die Heimatblätter der ersten Jahrzehnte befassten sich überwiegend mit den inhaltlich ungefährlichen Themen rund um das Dorf und seine Bewohner. Artikel mit politischen Inhalten oder Aussagen zur Zeit des Nationalsozialismus oder zu Geschehnissen aus Kriegsjahren und Nachkriegszeit gibt es erst seit den 1990er Jahren. Der damalige Vorsitzende Manfred Buer hatte maßgeblich dazu beigetragen, dass diese belastete Zeit auch in der Quecke aufgearbeitet wird.

Den musikalischen Ausklang der Feier gab Susana Feige. Auf der Harfe spielte sie Stücke von Germaine Teilleferre (1892-1983) und Alphonse Hasselmans (1845-1912).

Zum Abschluss lud der Heimatverein zum Beisammensein bei einem kleinen Imbiss ein. Die Mitglieder des Heimatvereins und die vielen anwesenden Gäste genossen so das Ende der schönen Veranstaltung.

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