Ratingen. Ein sonniger Tag im Zoo, fröhliche Gesichter und ein Filmteam – was nach einem gewöhnlichen Ausflug klingt, hat einen tieferen Sinn: Anfang April besuchten 14 Bewohnerinnen und Bewohner des Wohnhauses der Lebenshilfe in Ratingen die Zoom Erlebniswelt in Gelsenkirchen. Begleitet wurden sie von Filmschaffenden, die gezielt Barrieren für Menschen mit Beeinträchtigung dokumentierten.
Die von Aktion Mensch geförderte Filmdokumentation wird nun erstmals am Mittwoch, 20. August, um 16.30 Uhr im Medienzentrum Ratingen, Peter-Brüning-Platz 3, präsentiert. Der Eintritt ist frei. Nach der halbstündigen Dokumentation gibt es die Möglichkeit, mit den Beteiligten und dem Filmteam ins Gespräch zu kommen. Alle sind eingeladen, an der Premiere teilzunehmen.
Barrieren sichtbar machen – für mehr Teilhabe
„Wenn man selbst nicht in dieser Situation ist, fallen einem viele Hindernisse nicht auf“, erklärt Wohnhausleiter Mathieu Giese. Die Kamera zeigt Herausforderungen, die für Menschen ohne Beeinträchtigung oft unsichtbar bleiben: Von der aufwendigen Logistik beim Transport mit Rollstühlen und Hilfsmitteln bis zu konkreten Barrieren im Zoo, wie grobe Regenrinnen oder Aussichtsplattformen, die nur über Stufen erreichbar sind.
Gemeinsam für mehr Barrierefreiheit
Der Ausflug war nur dank zahlreicher ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer möglich. „Der Film soll Betreiber von Freizeiteinrichtungen ermutigen, ihre Barrierefreiheit zu prüfen“, betont Filmemacher Michael Töller, der bereits viele Dokumentationen über Barrieren im Freizeitbereich gedreht hat. Projekte wie dieses sind wichtig: Obwohl in Deutschland knapp zehn Prozent der Menschen mit einer Behinderung leben, fehlt es oft an Aufmerksamkeit für ihre Belange.


