
Lintorf. Ein eher ungewöhnlicher Baum ziert jetzt Lintorf: Die Stadt hat in einem Pilotprojekt drei Stechpalmen in die Grünflächen der Parkbuchten der Speestraße gepflanzt. Die immergrüne Stechpalme, Baum des Jahres 2021, ist kein klassischer Straßenbaum, steht aber auf der Liste der Zukunftsbäume für Ratingen.
In Lintorf wurden vorerst drei Bäume gepflanzt, um die Eignung Stechpalme auch für weitere Standorte zu prüfen. Eine Vielfalt verschiedenster Bäume ist ein gutes Rüstzeug, um die Herausforderung Klimawandel zu meistern.
Besser bekannt ist die heimische Stechpalme unter ihrem botanischen Namen Ilex. Bislang wurde sie eher in Parkanlagen gepflanzt. Mit ihrem schmalen, pyramidalen Wuchs sowie einer Höhe von etwa sieben Metern und einer Breite von drei Metern bietet sie sich aber auch für Straßen besonders für schattige, enge Standorte an. Als immergrüner Baum ist die Stechpalme ein ausgezeichneter Brutplatz und eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel, Bienen und Hummeln.
Die so gar nicht passende Bezeichnung als Palme hängt mit der christlichen Tradition zusammen, bei der am Palmsonntag an den Einzug Jesu nach Jerusalem erinnert wird. Jesus war damals mit Palmwedeln begrüßt worden. Da aber in Mitteleuropa keine Palmen vorkommen und auch anderes Grün zu dieser frühen Jahreszeit kaum vorhanden ist, wurden die Zweigen der Stechpalme zum Palmersatz. Auch Harry-Potter-Fans kommt der Name sicherlich bekannt vor, bestand doch der Zauberstab des Titelhelden aus dem Holz einer Stechpalme.
Seit 1989 bestimmt das Kuratorium der Dr.-Silvius-Wodarz-Stiftung mit Sitz in Marktredwitz alljährlich im Oktober den Baum des Jahres. In den Anfängen wählte die Jury vor allem bedrohte und seltene Baumarten aus. Aber auch besonders schöne und beliebte Bäume sind mittlerweile darunter. Mit den Jahresbäumen will die Stiftung auf die landschaftliche und ökologische Bedeutung der Arten aufmerksam machen und die Menschen zu einem schonenden Umgang mit der Natur anregen.