Ratingen. 20 Jahre Zentrum für Arbeitslose in Ratingen (ZAR) in Trägerschaft des Sozialdiensts katholischer Frauen (SkF). Dieses Jubiläum wurde jetzt gefeiert. Das Angebot ist weiterhin eine Erfolgsgeschichte, aber der Name passt nicht mehr.
Seit 20 Jahren bietet der SkF mit dem ZAR eine niedrigschwellige Anlaufstelle, in der Menschen Kontakt und Beratung findet. Zur Geburtstagsfeier kamen neben Besuchern, Mitarbeitern und Kooperationspartnern auch Vertreter der Politik. Nach einem kleinen Podiumsgespräch wurde anschließend gemeinsam gefeiert.
Nicht (mehr) in Arbeit zu sein, bedeutet häufig leider auch, viel allein zu sein. Umso wichtiger ist daher das Angebot des ZAR: Hier kann man ganz unkompliziert mit anderen Menschen in Kontakt kommen. Sei es bei einer Tasse Kaffee, bei einem Kursangebot oder beim warmen Mittagessen, welches an zwei Tagen pro Woche für kleines Geld angeboten wird.
„Hier kann ich für ein paar Stunden täglich meiner Einsamkeit entfliehen“, so beschreibt es ein Besucher des ZAR, „ich fühle mich hier sehr gut aufgehoben“. Dazu tragen vor allem die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter bei. Sie ließen bei der Jubiläumsveranstaltung keinen Zweifel daran, dass ihre Tätigkeit im ZAR sinnvoll ist und unbedingt fortgeführt werden soll. Denn auch mit konkreten Fragen zur persönlichen Situation sind Menschen im ZAR richtig. Die Beratung zu Unterstützungsmöglichkeiten, Tipps zu Bewerbungen oder das Ausstellen des Ratinger Sozialpasses gehören selbstverständlich zum Angebot.
Manche Besucher kommen mit einem konkreten Anliegen, fühlen sich dann aber auch von der Gemeinschaft mit anderen oder einem Kursangebot angesprochen. Denn diese Angebote gibt es ebenfalls im ZAR: Basteln, Yoga, Nähen oder der einfache Einstieg ins Internet. Stellvertretend für die Kooperationspartner war Jörg Althen, Leiter der Volkshochschule Ratingen, Teil des Podiumsgesprächs bei der Jubiläumsfeier: „Wir arbeiten gerne mit dem ZAR zusammen, denn mit einem Angebot vor Ort erreichen wir die Menschen am besten.“
Nach 20 Jahren ZAR in Trägerschaft des SkF Ratingen kommen Mitarbeiter, Gäste und Kooperationspartner zu dem Ergebnis: Das ist eine Erfolgsgeschichte, die auf jeden Fall fortgeführt werden soll.
Nur eines passt nicht mehr so richtig: Der Name „Zentrum für Arbeitslose“ ist nicht nur nicht mehr zeitgemäß, er stimmt auch nicht mehr ganz. Zu den Besuchern zählen sowohl Menschen, die nicht (mehr) in Arbeit sind, aber auch welche, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Manche davon erhalten dennoch zusätzlich staatliche Leistungen. Wiederum andere sind gerade auf dem Weg, sich beruflich neu aufzustellen.
Das Jubiläumsjahr soll daher genutzt werden, um einen neuen Namen für das Erfolgsprojekt zu finden. Bei der Jubiläumsfeier wurden bereits erste Ideen gesammelt. Wer einen Vorschlag einbringen oder einfach mal vorbeischauen möchte, ist willkommen: Das ZAR in der Graf-Adolf-Straße 7-9 ist von montags bis donnerstags von 11 bis 16 Uhr und freitags von 11 bis 15 Uhr geöffnet.