Wasserstoffleitung für Thyssenkrupp Steel

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Duisburg. Die Stahlerzeugung der Zukunft ist auf große Mengen Wasserstoff angewiesen. Das Industriegaseunternehmen Air Liquide hat nun eine Leitung bis zu Thyssenkrupp Steel in Duisburg fertiggestellt. Die rund vier Kilometer lange Leitung verbindet das Gelände des Duisburger Stahlwerks mit dem Wasserstoff-Netzwerk von Air Liquide im Ruhrgebiet. Mona Neubaur, nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin, kam jetzt nach Duisburg zur “Pipeline-Einweihung”.

Europas größter Stahlstandort in Duisburg übernimmt eine Vorreiterrolle für die Dekarbonisierung der Stahlerzeugung. Schon 2019 haben Thyssenkrupp Steel und Air Liquide erstmals testweise Wasserstoff in einen Hochofen eingeblasen, um die Kohlendioxid-Emissionen der konventionellen Stahlerzeugung zu senken. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat das damalige Projekt als wegweisendes Pilotvorhaben unterstützt. Perspektivisch wird Wasserstoff ein Schlüsselmolekül sein, um klimaneutralen Stahl herstellen zu können.

Bernhard Osburg, Geschäftsführer von Thyssenkrupp Steel, sagte bei der Einweihung: “Ich freue mich, dass wir einen weiteren Schritt hin zur Dekarbonisierung gehen. Mit der Anbindung unseres Standortes an die Wasserstoff-Pipeline von Air Liquide schaffen wir bei Thyssenkrupp Steel die Voraussetzungen für eine klimafreundliche Stahlproduktion.“

Das 200 Kilometer lange Wasserstoff-Fernleitungsnetz von Air Liquide an Rhein und Ruhr bietet beste Möglichkeiten für den Start in die Wasserstoffzukunft. Die Leitungen verbinden Wasserstoff-Produktionsanlagen und Großkunden in Marl, Oberhausen, Duisburg, Krefeld, Leverkusen, Dormagen, Düsseldorf und weiteren Städten in der Region.

Gilles Le Van, Vizepräsident Air Liquide Central Europe, erläuterte: “Damit die industrielle Transformation gelingt, brauchen wir eine entschlossene Zusammenarbeit von Vertretern aus Politik und Industrie. Die neue Wasserstoff-Pipeline zu Thyssenkrupp Steel in Duisburg ist ein Paradebeispiel dafür.“

Im Herbst 2023 wird mit dem “Trailblazer” in Oberhausen planmäßig die erste 20 MW Wasserelektrolyseanlage im Industriemaßstab an das H2-Netzwerk von Air Liquide angeschlossen werden. So können Kunden in der ersten Stufe mit bis zu 2900 Tonnen im Jahr erneuerbarem Wasserstoff über das Leitungsnetz versorgt werden. Eine Erweiterbarkeit um plus 10 MW Kapazität ist in Vorbereitung. Zusätzliche Initiativen zur Bereitstellung von erneuerbarem Wasserstoff für Industrie und Mobilität in der Region sind in der Entwicklung.

Gilles Le Van, Vice President Larges Industries und Energy Transition für Air Liquide Central Europe, NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und Bernhard Osburg, CEO von thyssenkrupp Steel, weihen die erste Wasserstoffpipeline zur Versorgung des Duisburger Werkes ein (Foto: Dirk Jochmann)

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