Warum ist Reinigungsroboter eine Frau?

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Düsseldorf. Sie wischt und trocknet – und hat dabei immer einen guten Witz auf Lager: Franziska heißt der sprechende und singende Reinigungsroboter, der derzeit im Flughafen Düsseldorf für Sauber- und Heiterkeit sorgt. Mit dem Pilotprojekt prüfen der Flughafen und der Reinigungsdienstleister Sasse Aviation Service noch bis Freitag, 29. April, sowohl die Leistungsfähigkeit und Ressourceneffizienz der humanoiden Maschine als auch ihre Wirkung auf Fluggäste.

Es fragt sich, warum das Unternehmen der Maschine einen Mädchennamen gegeben hat. Anscheinend ist für den Reinigungsdienstleister eine Reinigungsfachkraft weiblich.

Der Flughafen jedenfalls unterstützt seine Partner, neue Entwicklungen unter Flughafenbedingungen zu testen. Die Leistungen der jüngsten Reinigungskraft sind vielversprechend: Franziska, kurz „Franzi“ gerufen, steuert autonom bis zu zehn Stunden durchs Terminal und die Flugsteige, bevor sie wieder zwei bis drei Stunden lang ihre Akkus aufladen muss. Das entlastet das Personal von eintönigen Arbeiten, sodass es sich um anspruchsvollere Aufgaben kümmern kann.

Dank eines ausgeklügelten Walzsystems spart Franziska im Vergleich zu herkömmlichen Scheuersaugmaschinen bis zu 70 Prozent Wasser und Reinigungsmittel ein. Auf ihren Wegen bewegt sie sich sehr leise und lässt so gut wie keine Feuchtigkeit zurück. „Die Flächen brauchen nicht abgesperrt und können sofort wieder genutzt werden“, betont Thomas Jessberger, Geschäftsführer von Sasse Aviation Service.

Der Clou sind jedoch Franzis Interaktionsmöglichkeiten. Der rund ein Meter hohe Wischroboter bewegt den Kopf, zwinkert im ovalen Gesichtsdisplay und bittet freundlich Fluggäste, einen Schritt zur Seite zu treten, um ihn durchzulassen. Zusätzlich singt er sporadisch Lieder und erzählt Witze.

„Franzi trifft bei unseren Fluggästen auf eine hohe Akzeptanz, die Kinder lieben ihn“, hat Stefan Beitelsmann, Leiter Infrastruktur beim Flughafen Düsseldorf, beobachtet. „Damit lässt sich der Putzroboter auch tagsüber auf unseren rund 127.000 quadratmetergroßen Publikumsflächen im Terminal und den Flugsteigen einsetzen.“

Perspektivisch könnte das autonome Gerät damit als weiterer Mosaikstein die manuelle Reinigung sowie das nächtliche Wischen mit den großen Maschinen ergänzen. Franzi selbst kennt nur einen Auftrag, den sie nach dem Einschalten ausspricht: „Hey, mein Name ist Franziska. Ich mache jetzt sauber!“

Thomas Jessberger (von links), Geschäftsführer von Sasse Aviation Service, Stefan Beitelsmann, Leiter Infrastruktur beim Flughafen Düsseldorf. (Foto: Flughafen)

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