
Lintorf. Es gibt nur 500 Exemplare des Buches von Bastian Fleermann und Dietmar Falhs. Wer den Bildband über das Lintorf in den Jahren zwischen 1953 und 1975 haben möchte, sollte sich also beeilen. Am heutigen Samstag, 4. September, verkauft der Verein Lintorfer Heimatfreunde (VLH) das Buch im alten Rathaus an der Speestraße. Von 10 bis 12 Uhr kann man das über 260 Seiten starke Buch für 24 Euro erwerben.
Es sind 24 Euro, die sich zu investieren lohnen. Und nicht nur für Lintorfer, die sich an die Zeit vor 1975 erinnern können. Sondern auch für jüngere Lintorfer oder für Lintorfer, die erst später in die „Metropole des Angerlandes“ gezogen sind. Die Bilder des Zeitungsfotografen Reiner Klöckner zeigen ein Lintorf im Umbruch. Dietmar Falhs, Fotoarchivar des Heimatvereins, hat hier eine exzellente Auswahl getroffen. Dazu die lesenswerten Texte des promovierten Volkskundlers Bastian Fleermann. Sie werfen einen Blick auf die dörfliche Nachkriegsgesellschaft auf dem Weg in die Moderne.
„Lintorf – Metropole des Angerlandes“ heißt das 264 Seiten umfassende Buch. Der Untertitel lautet: Die Jahre 1953 bis 1975 im Blick des Fotografen Reiner Klöckner. Man fragt sich natürlich, warum nur bis 1975, denn Klöckner hat bis 1989 für die Ratinger Lokalredaktion der Rheinischen Post gearbeitet. Also gibt es auch Fotos nach 1975 aus Lintorf in seinem rund 300.000 Bilder umfassenden Nachlass. Der liegt übrigens im Ratinger Stadtarchiv und wird digitalisiert und verschlagwortet.
„1975 ist eine Zäsur für Lintorf“, so Bastian Fleermann. Denn am 1. Januar 1975 endet mit der Eingemeindung nach Ratingen die Eigenständigkeit Lintorfs. Vielleicht könne man mit den übrigen Fotos des Zeitungsfotografen noch einen zweiten Band herausgeben, überlegt man im Heimatverein.
„Es ist gut einen Alt-Lintorfer zu kennen, wenn man das Buch liest“, schreibt eine Lintorferin auf Facebook. Vieles erkenne man nicht, wenn man „erst“ Mitte der 1980er Jahre nach Lintorf gekommen sei. Aber man erfahre unheimlich viel über das einstmals so kleine, ländliche Lintorf.
Das kleine, ländliche Nachkriegs-Lintorf bezeichnen die Redakteure der Rheinischen Post in jenen Jahren gerne als „Metropole des Angerlandes“ oder auch als „Hauptstadt des Angerlandes“. „Da schwingt natürlich ein wenig Ironie und auch Überheblichkeit mit“, sagte Bastian Fleermann bei der Vorstellung des Buches am vergangenen Dienstag.
Aber genau das hat die beiden Autoren, Bastian Fleermann und Dietmar Falhs, veranlasst, die Bezeichnung als Titel für das Buch auszuwählen. „Schließlich sind wir überzeugte Lintorfer“, so Fleermann.
Das qualitativ hochwertige Buch ist in der Lintorfer Druckerei Preuß hergestellt worden und im Dorste Verlag erschienen. Karl Heinz Wetterau hat die Bilder bearbeitet und Dorothee Brandenstein hat das Buch lektoriert.
Das Buch ist im Buchhandel erhältlich. Der Heimatverein verkauft es an diesem Samstag, 4. September, 10 bis 12 Uhr im alten Rathaus und während der Bürozeit, montags 10 bis 12 Uhr, auch im Büro des Heimatvereins im alten Rathaus an der Speestraße 2. Das Buch kostet 24 Euro.