
Ratingen. Die Schwimmabteilung des TV Ratingen jubelt. Die Trainer Christian Kowalis und Sabine Elbe landen am Ende eines langen Wettkampftages selber im Wasser. Ausgelassen feierten die Schwimmerinnen in der Aachener Osthalle den Aufstieg. Die Schwimmerinnen des TVR haben mit dem ersten Platz in der Oberliga West den Aufstieg in die Zweiten Bundesliga gesichert und dürfen in der kommenden Saison erstmals in der Bundesliga starten.
Bei der Deutschen-Mannschaftsmeister DMS steht nur das Mannschaftsergebnis im Vordergrund. Es werden alle olympischen Strecken inklusive der 800 Meter und 1.500 Meter Freistil, sowie alle 50m Strecken in zwei Durchgängen zweimal geschwommen. Jeder Aktive darf maximal fünfmal starten und jede Strecke nur einmal schwimmen. Somit kommen es darauf an, alle Lagen und Stecken möglichst gut abzudecken. Eine große Mannschaft hilft hier, damit die Anstrengungen des Wettkampfs gut verteilt werden können. TVR-Trainer Christian Kowalis und Co-Trainerin Sabine Elbe konnten für die 34 Starts mit 10 Schwimmerinnen auf einen großen Kader sowohl aus erfahrenen als auch jungen Nachwuchsschwimmerinnen zurückgreifen.
Mit 18.622 Punkte hatte die Schwimmern am Ende einen deutlichen Vorsprung von 861 Punkte vor dem zweiplatzierten Schwimmteam aus Duisburg. Danach sah es lange Zeit nicht aus. Im ersten Abschnitt lieferten sich die besten vier Vereine einen Schlagabtausch. Die Positionen 1-4 wechselten ständig, da jeder Verein unterschiedliche Stärken aufwiese bzw. in den ersten Abschnitt gesetzt hatte. Nach den ersten 17 Starts am Ende von Abschnitt 1 hatte der TVR knapp die Nase mit 9.159 Punkten und 216 Punkte Vorsprung vorn. Während der Pause war die Spannung groß, wie die anderen Mannschaften aufgestellt hatten und ob der TVR die Führung verteidigen könnte. Beim TVR wuchsen die Schwimmerinnen alle im 2. Abschnitt noch einmal über sich hinaus und schwammen viele persönliche Bestzeiten. Der Vorsprung wurde stetig größer und auch nach 9 Stunden in der Schwimmhalle holten die Sportlerinnen noch einmal alles aus sich heraus. Die beiden erfahrenen Charlotte Wendel und Sophia Brauneck konnten in Abschnitt zwei sogar noch zwei neue Vereinsrekorde beisteuern. Charlotte über die 100m Schmetterling in 1:03,89 und Sophia über die 50m Freistil in 0:26,41. Sophia erzielte auch mit 707 Punkten über die 200m Freistil das höchste Punktergebnis der TVR Schwimmerinnen. Sie trug bei ihren 5 Starts insgesamt 3.290 Punkte zum Punktekonto bei, gefolgt von Charlotte Wendel mit 2.996 Punkten und der jungen Anna Forsbach, die ebenfalls 5-mal startete und 2.757 Punkte erzielte. Bei vier Starts vor allem über die Rückenstrecken konnte Tessa Dahmen 2.180 Zähler zum Punktekonto beisteuern.
Mit tollen persönlichen Einzelleistungen konnten Charlotte Drenker (3 Starts), Sarah Elbe (4 Starts) Maira Hintze, Kristyna Hlavova (2 Starts), Lena Otten (3 Starts) und Mia Wirminghaus (2 Starts) die Grundlagen für das ausgeglichene Mannschaftsergebnis legen. Dabei wurden sie jeweils von der gesamten Mannschaft und den Trainern lautstark angefeuert. Die Schwimmhalle glich teilweise einem wahren Hexenkessel, in dem die Zuschauer und Mannschaften die jeweiligen Schwimmer nach vorne puschten.
Nass und zufrieden fasste Trainer Christian Kowalis den Wettkampftag zusammen. „Jede Schwimmerin hat immer alles für das Team gegeben und ist über sich hinausgewachsen. Dass dieses beeindruckende Gesamtergebnis uns nun in die Bundesliga gebracht hat, ist einfach super. Die harte, konstante und sehr gute Trainingsarbeit in der 1. Saisonhälfte und in den Weihnachtsferien hat sich ausgezahlt. 2 Vereinsrekorde und 16 weitere persönliche Bestzeiten sind bei einem solchen Wettkampf doppelt wichtig und kamen zum richtigen Zeitpunkt.“