
Ratingen. Die Sozialistische Gruppe Ratingen (sgr) geht hart ins Gericht mit Bürgermeister Klaus Pesch und der CDU. Städte ähnlicher Größe wie Ratingen hätten drei Dezernenten, selten auch einmal vier, heißt es in einer Presseerklärung der Gruppe. In Ratingen sollen es bald fünf sein. „Dies dürfte wohl vor allem dem Wunsche der CDU und des Bürgermeisters geschuldet sein, Patrick Anders zum Ersten Beigeordneten zu wählen. Irgendwie muss man ja die Parteien der Ampel überzeugen und sei es, durch hochdotierte Posten für deren Parteifreunde“, so Manfred Evers für die sgr.
Oft höre man aus dem Rathaus, dass die Dezernenten überlastet seien. „Anstatt jetzt einen weiteren Dezernenten oder eine Dezernentin einzustellen, wäre es effektiver, für ein qualifiziertes Umfeld zu sorgen, zum Beispiel Fachreferenten oder Fachreferentinnen“, schlägt die Sozialistische Gruppe vor. So etwas gibt es in Ratingen nicht. Die sgr weist darauf hin, dass die Beigeordneten nicht einmal einen eigenen Sekretär oder eine eigene Sekretärin haben.
Es gibt in Ratingen sehr große Ämter wie Hochbau und Liegenschaften oder Umwelt, Freiraum, Abfall und Betriebshof, meint Manfred Evers. Gleichzeitig werden die Dezernate durch die Schaffung eines weiteren immer kleiner. „Lässt man mal so unbedeutende oder eigenständige Ämter wie RPA, VHS oder Stadtkasse weg, dann hat der zukünftige Kämmerer noch das Gebäudemanagement und der neue Umweltdezernent neben den Kommunalen Diensten nur noch das Amt für Digitales“, bemängelt die sgr.
Auch die Aufteilung der einzelnen Dezernate findet die Gruppe unverständlich. Wichtige Arbeitsgebiete, die ineinander übergehen, werden auf bis zu drei Dezernate verteilt. Dies führt zu Energieverlust und Zeitverzögerungen bei der Lösungsfindung. So gehören etwa Personal, Organisation und EDV gebündelt in ein Dezernat, schlägt die Sozialistische Gruppe vor. Tatsächlich sind sie verteilt auf den Bürgermeister und Dezernat Umwelt und Digitalisierung. Gleiches gilt für Jugend, Schule, VHS und Recht, Ordnung und Feuerwehr und den Bereich Planen, Verkehr, Hochbau und Umwelt.
„Dass, was jetzt bezüglich der Dezernate geplant ist, ist ein Schritt in die falsche Richtung“, so Evers.
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