
Hösel. Museumsleiterin Andrea Perlt (rechts) und Vorstand Sebastian Wladarz (Vorstand) stellten jetzt bei einer Pressekonferenz im Oberschlesischen Landesmuseum (OSLM) das Programm bis Sommer vor. Die Museumsmitarbeiter wollen die Geschichte Oberschlesiens zeitgemäß in die Gegenwart transportieren, sodass sie für die breite Gesellschaft interessant ist und man auch für die Zukunft aus ihr lernen kann.
„Für Goethe war Oberschlesien ein ‚zehnfach interessantes Land‘. Heute ist es vielleicht ein vielfach unentdecktes Land“, sagte Museumsleiterin Andrea Perlt. Das Bestreben der Wissenschaftler und Experten im Landesmuseum ist es, die Ratinger neugierig auf Oberschlesien zu machen und sie einzuladen, Goethe auf seiner Entdeckungstour durch das „unentdeckte Land“ zu folgen.
Die seit Juli 2021 erfolgreich laufende Ausstellung „Bewegte Leben“ wird bis September 2022 verlängert. “ Zur Ausstellung gibt es ein vielseitiges Begleitprogramm. Präsentiert werden 30 oberschlesische Persönlichkeiten, deren Wirken in Wissenschaft und Kunst, in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft nachhaltige Spuren hinterlassen hat. Das beginnt bei der Nobelpreisträgerin und geht über den Kinderbuchautor, die Ordensfrau und den Ufa-Star bis zum Funkpionier und Fußballprofi.
Ab März rücken im Landesmuseum an der Bahnhofstraße in Hösel beliebte und fast vergessene Bräuche aus Oberschlesien in den Mittelpunkt. Die Fotoausstellung zeigt Brauchtum aus Oberschlesien: opulente Feiern, große Zeremonien und kleine Familienfeste. Die Ausstellung fragt aber auch, was diese Bräuche bei uns bewirken, wie stark sie auf „Fremdsein“ und „Dazugehören“ abzielen. Es geht letztlich darum, welche Potenziale und Gefahren das Brauchtum hegt und ob unsere heutige multikulturelle Gesellschaft gemeinsame Traditionen braucht.
Im April planen ist mit dem Verband der Siebenbürger Sachsen und der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland eine Neuauflage des Ostermarktes geplant. Beim Sommerfest lädt das Museumteam ein, mit ihm zu tanzen und zu feiern.
Die Museumspädagogik hat sich einiges für Kinder ausgedacht: mit dem Smartphone entdecken sie das Museum und erstellen eigene Filme.
Neben den bewährten Formaten wie „Podium Silesia“ sollen mit neuen Formaten wie den „Litterae Silesiae“, der Konzertreihe im „Salon Silesia“ und den „Höseler Gesprächen“ Leben ins Haus Oberschlesien gebracht werden.
„Genießen, zuhören oder mitdiskutieren – all das ist bei uns möglich“, fasst Vorstand Sebastian Wladarz die Neuausrichtung des Museums zusammen. „Es lohnt sich vorbeizukommen! Wir freuen uns auf die persönliche Begegnung mit Ihnen und heißen Sie herzlich willkommen!“
Oberschlesischen Landesmuseum (OSLM)
Foto: Christoph Labaj