OSLM: Fotoausstellung zu Brauchtum

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Hösel. „Wir Menschen sind Gewohnheitstiere. Traditionen und Bräuche geben uns Halt und Orientierung, sie stehen für Herkunft und Heimat, aber auch für Identität und Kontinuität“. Mit diesen Worten führt die Direktorin des Oberschlesischen Landesmuseums (OSLM) Andrea Perlt in das Thema der neuen Sonderausstellung ein. „Ich BRAUCH das!“ ist der Titel der Fotoausstellung zu Brauchtum in Oberschlesien, die am Sonntag, 20. März, 15 Uhr im Musem, Bahnhofstraße 62, eröffnet wird.

Die Feierlichkeiten in Oberschlesien gehören bis heute zu den traditionsreichsten in ganz Polen. Hier sind viele alte Volksglauben und Bräuche erhalten geblieben, die es in den anderen Regionen nicht mehr gibt. Von jeher treffen in Oberschlesien verschiedene Kulturen aufeinander, wodurch dieses Gebiet durch eine Vielzahl unterschiedlicher Sitten und Bräuche geprägt ist.

Viele dieser Traditionen bestehen bis heute und spielen im Privat- und im Gemeinschaftsleben der Oberschlesier eine wichtige Rolle. Es gibt weit verbreitete Feste und andere, die regionale Spezifika aufweisen oder vor allem in bestimmten Berufsständen begangen werden. Die Ausstellung basiert auf einer Fotoausstellung aus dem Museum Gleiwitz (Gliwice). Sie zeigt die Bräuche im Wandel der Jahreszeiten anhand großformatiger Fotografien aus den 1920er und 1930er Jahren, auf denen jährlich wiederkehrende Feierlichkeiten, Zeremonien und Bräuche begangen werden. Dazu werden Objekte aus der Sammlung des Oberschlesischen Landesmuseum, Filmmaterial und Zeitzeugeninterviews, die eigens für die Ausstellung aufgenommen wurden, präsentiert.

„Wir möchten auch zeigen, dass Bräuche sich verändern, weiterentwickeln oder sogar aussterben können. Der Einblick in die Vergangenheit ermöglicht uns einen interessanten Vergleich mit der jetzigen Zeit. Der Ausstellungstitel weist schon darauf hin. Wir möchten anregen, miteinander ins Gespräch zu kommen und zu diskutieren: Wie stark prägen uns Bräuche heute noch? Und wie werden wir Traditionen in Zukunft bewahren können, wenn die Welt um uns herum sich immer schneller dreht“, so Andrea Perlt.

Lena Ciochon, wissenschaftliche Volontärin Oberschlesischen Landesmuseum, organisiert die Ausstellung und gibt einen Ausblick auf den Ausstellungsrundgang: „Der Besucher wandert durch das Jahr, beginnend in der Karwoche und begegnet ganz unterschiedlichen Traditionen, teils lustigen, wie etwa dem Bärentreiben oder Fasching, teils aber auch welchen, wie dem Kartoffelbacken nach der Ernte, bei denen wir im Rückblick sagen: Solche Bräuche waren damals auch mit harter körperlicher Arbeit verbunden – und zwar für die ganze Familie.“

Das Osterfest als höchster christlicher Feiertag wird seit jeher besonders traditionsreich begangen, davon zeugt das Fotomaterial aus dem Museum in Gleiwitz (Gliwice) ebenfalls. Das Eierverzieren und -kratzen, das Osteressen und die Gottesdienste erhalten in „Ich BRAUCH das“ eine Sonderstellung. Der Rundgang endet gewissermaßen mit der Adventszeit und Weihnachten – und an dieser Stelle sollten Besucher ganz besonders gut schnuppern, denn hier werden auch Duftstationen ihren Platz bekommen!

Foto: Museum in Gleiwitz

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