Oberschlesien unter der Lupe

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Hösel. Ein Blick auf das moderne Oberschlesien und sein reiches kulturelles Erbe – Unter dem Titel „Europaakademie – Oberschlesien unter der Lupe“ veranstaltete die Stiftung Haus Oberschlesien in Zusammenarbeit mit SenfkornReisen und dem Kulturreferat für Oberschlesien eine Bildungsreise durch die Region, die über Jahrhunderte von vielen kulturellen Einflüssen geprägt wurde. Das Themenangebot war reichhaltig, so ging es um Architektur, Literatur oder deutsch-polnische Gedenkorte, wie den Sender in Gleiwitz. Aber auch die deutsche Minderheit mit ihrem Konzentrationspunkt im Oppelner Land und die lokale Identität in Ostoberschlesien, wo sich Metropolen wie Kattowitz oder Gleiwitz von montanindustriellen Städten zu Dienstleistungsstandorten entwickeln und so für das moderne Oberschlesien stehen, waren Themen der Bildungsreise. Kultureller Höhepunkt war der Besuch des „Schlesischen Beethovenfestivals“ in Oberglogau (Głogówek), wo der Meister an seiner vierten und fünften Symphonie schrieb.

„Wir haben gemerkt, dass die Menschen entweder ein ganz veraltetes Bild von Oberschlesien haben oder auch viele Details gar nicht kennen. Um diese multikulturelle und historisch mehrsprachige Region zu verstehen, muss man aber deutlich tiefer in die Geschichte eintauchen“, erklärt Stiftungsvorsitzender Sebastian Wladarz (rechts). Das Ziel sei es, die Menschen über das heutige moderne Oberschlesien für dessen Geschichte zu begeistern. „Wenn man durch das heutige polnische Oberschlesien fährt, begegnet man Vielem, was Fragen aufwirft. Und so kommt man unmittelbar auf die reichhaltige Geschichte, die von Böhmen, Polen, Habsburg und Preußen geprägt war“, so der gebürtige Oberschlesier.

Am Rande der „Europaakademie“ ging es dann auch sportlich zu. Nach einem Besuch des Oberschlesien-Derbys Górnik Zabrze gegen Piast Gliwice konnte Sebastian Wladarz auch die neue Spielstätte des Weltmeisters Lukas Podolski (links) besichtigen. Podolski ist im oberschlesischen Gleiwitz geboren. „Der Stadtteil Sośnica, in dem er wohnte, ist fantechnisch jedoch dem Klub aus der Nachbarstadt Zabrze zugeneigt. Und so hat „Poldi“ versprochen, seine Fußballkarriere bei Górnik Zabrze zu beenden“, erklärt der Stiftungschef.

Sein Versprechen hat der Weltmeister von 2014, der übrigens über ein Jahr lang Protagonist der Ausstellung „Bewegte Leben“ des Oberschlesischen Landesmuseums war, vor einem Jahr eingelöst. So konnte Sebastian Wladarz bei seinem Termin in Zabrze nicht nur ein handsigniertes Trikot von Lukas Podolski für den Stiftungs- und Museumsbestand abholen, sondern auch kurz mit „Poldi“ sprechen.

„Ich freue mich über dieses nette Treffen. Für unsere Ausstellung hatten wir von Podolski nur Leihgaben. Nun haben wir auch ein eigenes Exponat, was sicher an entscheidender Stelle gezeigt wird“, ist sich Wladarz sicher. Auch mit dem Pressesprecher des traditionsreichen Klubs (14 nationale Meistertitel) habe es ein sehr gutes Gespräch zu möglichen Kooperationen gegeben. Górnik habe in Deutschland viele Fans. Die Verpflichtung von Podolski habe die Fangemeinde beflügelt. Man sei verblieben, Ideen auszutauschen, denn Zabrzes Partnerstadt ist die Ruhmetropole Essen. „Sport ist ein dankbares und völkerverbindendes Thema, das wir gerne an geeigneter Stelle aufgreifen werden“, verspricht der gebürtige Gleiwitzer.

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