
Ratingen. Auch einige Zeit nach den heftigen Niederschlägen und Überflutungen im Juli, sind nicht nur Betroffene weiterhin mit den Folgen beschäftigt. Auch die Politik ist um Aufklärung der Ereignisse bemüht. Bereits Ende Juli hatte sich die SPD-Landtagsabgeordnete Elisabeth Müller-Witt mit einer Kleinen Anfrage an die Landesregierung gewandt. Sie wollte in Erfahrung bringen, welche Maßnahmen zum Schutz von Trafohäuschen getroffen werden, die etwa Pumpen mit Strom versorgen, die die Wassermenge steuern sollen. In Ratingen mussten eben jene Pumpen an der Pumpstation am Regenrückhaltebecken Niederbeckweg abgestellt werden, nachdem Wasser in das dortige Trafohäuschen einzudringen begann. Das sorgte dafür, dass sich die Lage für die Anwohner weiter verschärfte und zahlreiche Keller vollliefen.
„Die Antwort der Landesregierung auf meine Anfrage zeigt, dass es an einigen Stellen noch Nachholbedarf gibt, wenn wir die schützenden Pumpen besser abschirmen wollen“, sagt Müller-Witt. Momentan seien für Gebäude in denen Transformatoren aufgestellt werden sollen, keine besonderen Anforderungen für den Schutz vor Hochwasser vorgesehen. Anders sei dies nur bei Abwasseranlagen in festgesetzten Überschwemmungsgebieten, die nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik hochwassersicher zu errichten und betreiben seien. Auch die fehlende Informationspflicht gegenüber der Bevölkerung hält sie für unverantwortlich und fordert eine gesetzliche Regelung.
„Ich halte es für dringend erforderlich hier nachzubessern“, meint Müller-Witt. „Entweder müssen wir generell die Anforderungen an den Hochwasserschutz von Traforäumen erhöhen oder wir müssen noch einmal an die definierten Überschwemmungsgebiete ran und sie an die veränderten Klimabedingungen anpassen. Ich werde noch in dieser Woche eine Tour mit einem Experten machen, um mir die betreffenden Stellen in Ratingen anzusehen“, so die Abgeordnete.
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