
Kriegsromane sind eine Männerdomäne – in ihrem Debütroman wählt Autorin Mechthild Henneke aber genau dieses Genre und erzählt eine Geschichte aus dem Kosovokrieg. Sie hat viele Jahre im Kosovo gelebt, der Konflikt, die Region und die Menschen sind ihr vertraut. In ihrem Roman „Ach, mein Kosovo!“ (ET 23. November 2021 / PalmArtPress / ISBN: 978-3-96258-096-4) schreibt sie facettenreich und in weiten Teilen basierend auf realen Ereignissen von einem Konflikt, der auch heute immer wieder aufflammt: dem zwischen Kosovo-Albanern und Serben.
Grundstein und Inspiration für den Roman war eine persönliche Begegnung der Autorin: Die Lebensgeschichte eines Feldarztes, den sie 2003 im Kosovo traf, brachte den Stein ins Rollen. Seine Biographie ähnelt der des Protagonisten.
In „Ach, mein Kosovo!“ folgen die Leser dem Medizinstudenten Taras Galani. Der junge Kosovo-Albaner lebt in Deutschland und schließt sich 1998 der UÇK an, um etwas gegen die Unterdrückung seiner Landsleute durch die Serben zu unternehmen. Mechthild Henneke gelingt ein eindrucksvolles Panorama über den Kosovokrieg. Dabei fragt der Roman nach den Gründen, warum Menschen in den Krieg gehen und was eine solche Entscheidung nach sich zieht.
Mechthild Henneke, Journalistin und Autorin in Berlin, hat zwischen 1999 und 2008 mehr als sieben Jahre im Kosovo gelebt und dort für die Vereinten Nationen und die OSZE gearbeitet. Zuvor war sie Redakteurin bei der Berliner Zeitung. Die gebürtige Westfälin studierte Politikwissenschaften und besuchte die Henri-Nannen-Schule für Journalismus in Hamburg. Nach ihrer Rückkehr vom Balkan schrieb sie ihren ersten Roman.