Breitscheid. Zusammen mit Gästen aus Politik, von Feuerwehr, Polizei, befreundeten Hilfsorganisationen und benachbarten Firmen haben die Johanniter am vergangenen Freitag den Erweiterungsbau ihrer Dienststelle in Breitscheid feierlich eingeweiht.
Denn in den vergangenen Monaten wurde dort um- und ausgebaut: In der Fahrzeughalle wurde eine Zwischendecke eingezogen und somit rund 500 Quadratmeter Fläche dazugewonnen. Es sind zwei Ausbildungsräume mit je rund 70 Quadratmeter hinzugekommen, die durch eine Faltwand auch als ein großer Raum genutzt werden können, sowie 13 Büros, weitere Sanitäranlagen, zwei Lagerräume sowie eine Teeküche. Alle Räume in der Dienststelle wurden klimatisiert. Zudem ist ein Aufzug installiert worden sowie ein vorhandenes WC behindertengerecht umgebaut worden, sodass alle Räume nun barrierefrei sind. Auf dem Dach wird eine Solaranlage mit zwei Stromspeichern installiert, wodurch bis zu 70 Prozent des Stromverbrauches selbst erzeugt werden kann.
Bisher waren die Johanniter in Ratingen an vier Standorten vertreten. Durch den Platzgewinn konnten die Mietverträge für zwei weitere Standorte in Ratingen gekündigt werden. Nun konzentrieren sich alle Fachabteilungen an diesem Standort, das Ehrenamt nutzt die lange kaum genutzten Räume der Johanniter im Hülsenbergweg in Lintorf.
„Nicht nur aus Kostengründen, sondern auch um die Kommunikation der Bereiche und die Arbeitsabläufe zu verbessern, war eine Zusammenführung aller hauptamtlichen Dienste in diesem Gebäude sinnvoll“, erläuterte Horst Körner, ehrenamtliches Mitglied des Regionalvorstands, in seiner Begrüßung. „Mit dieser Erweiterung ist es uns gelungen, geeignete, motivierende Rahmenbedingungen für unsere Mitarbeitenden zu schaffen. Zudem ist sie ein Zeichen dafür, dass die Erhaltung des Standorts Ratingen eine hohe Priorität hat und wir unser Engagement in Ratingen weiter stärken wollen.“
In seinem Grußwort lobte Kreisdirektor Philipp Gilbert das Engagement des Ehrenamts, das, wie er zitierte, nicht Arbeit ist, die nicht bezahlt wird, sondern Arbeit, die nicht bezahlt werden kann. „Sie stehen als zuverlässiger Partner bei Festen und Brauchtumsveranstaltungen bereit und waren auch in Sonderlagen wie der Flüchtlingshilfe, Corona und der Flutkatastrophe verlässlich an unserer Seite“, erklärte er. „Das Ehrenamt ist ein wichtiger Teil unserer Struktur, die nicht durch die private Hand oder öffentliche Dienste übernommen werden kann.“
Auf die gute Zusammenarbeit mit Blick auf Feuerwehr und Polizei speziell in Ratingen, wo die Johanniter seit langem in den Rettungsdienst eingebunden sind, ging Ratingens Bürgermeister Klaus Pesch ein: „Sie sind nicht nur Helfer in der Not, sondern ein beständiger, verlässlicher Partner. „
Udo Schröder-Hörster, Mitglied des Landesvorstands NRW, äußerte in seinem Grußwort die Überzeugung, dass durch die räumliche Konzentration der Fachabteilungen eine weitere Professionalisierung gegeben ist, und betonte: „Ich bin dankbar für die Initiative des Regionalvorstands, hier zu investieren und den Verband so weiterzuentwickeln.“
Um das Engagement des Ehrenamts speziell während der Flutkatastrophe 2021 zu würdigen, verlieh Kreisdirektor Philipp Gilbert anschließend die „Feuerwehr- und Katastrophenschutz Einsatzmedaille“ des Innenministeriums an fünf Vertreter der Einsatzeinheiten stellvertretend für alle Helferinnen und Helfer, die hier im Einsatz waren.
Nach einem Rundgang durch die Dienststelle waren alle zum Imbiss in den Hof geladen. Trotz der Hitze wurde die Gelegenheit zum persönlichen Austausch bei feinen Speisen der Verpflegungsgruppe und kühlen Getränken rege genutzt.
Stefan Müller (links) und Horst Körner (2. von links), Vorstandsmitglieder der Johanniter im Regionalverband Bergisches Land, freuten sich über Grußworte von Ratingens Bürgermeister Klaus Pesch (Mitte), Kreisdirektor Philipp Gilbert (2. von rechts) und Udo Schröder-Hörster (rechts), Mitglied des Landesvorstands der Johanniter in NRW, die das Engagement der Johanniter in der Region gewürdigt haben. (Foto: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V./ Sandra Hampe)