Jugendrat: Jungwähler von Wahl überzeugen

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Ratingen. Live-Stream auf YouTube und Facebook, Abstimmungen per QR-Code, Fragen via Onlineportal: So funktioniert Wahlinfo für Jugendliche. Mit Flyern, Plakaten und Kugelschreibern an Parteiständen lassen sich junge Leute eher nicht erreichen. Deshalb hatte der Jugendrat in Kooperation mit dem Jugendzentrum LUX und dem Jugendamt wieder eine Infoveranstaltung zur Landtagswahl auf die Beine gestellt, bei der die jungen Leute den Direktkandidaten aus dem heimischen Wahlkreis auf den Zahn fühlen konnten.

Diese Erstwähler-Veranstaltung für Schüler und Schülerinnen aus den weiterführenden Schulen in Ratingen hat schon eine gute Tradition und wurde zuletzt bei der Bundestags- und Kommunalwahl erfolgreich durchgeführt. Knapp 500 Besucher waren in die Stadthalle gekommen, parallel wurde die zweistündige Veranstaltung auf YouTube und Facebook gezeigt. „Wir wollen, dass sich gerade die Erstwähler eine Meinung über die Kandidaten und Parteien bilden können und dann einen Plan haben, wen sie wählen“, sagt Koordinator Maurice Schams, der mit dem Jugendratsteam die Veranstaltung vorbereitet hatte.

Einen Erfolg konnten sich die Beteiligten schon am Schluss der Veranstaltung auf die Fahnen schreiben: Nach Befragung der Schüler im Saal gab es zu Beginn noch zwölf Prozent Nichtwähler, am Ende waren es keine mehr.

Los ging es mit einem Videoclip, in dem erklärt wurde, wie Landtagswahl funktioniert, wer und was mit Erst- und Zweitstimme gewählt wird. Mit Einspielfilmen wurden die Kandidaten vom Moderatoren-Duo Nele Roß und Christian Pannes auf dem Podium begrüßt: Jan Heinisch (CDU), Elisabeth Müller-Witt (SPD), Ute Meier (Grüne), Alexander Steffen (FDP), Nina Eumann (Linke) und Bernd Ulrich (AfD), der sich einige Buhrufe anhören musste. Sarah Burg (Die Partei) hatte kurzfristig abgesagt.

Zur Grundidee der Veranstaltung zählt, dass vorwiegend das zur Sprache kommen soll, was für junge Menschen bedeutsam ist. So drehten sich die Frageblöcke überwiegend um Themen wie Öffentlicher Nahverkehr, Klimawandel, Digitalisierung und Bildung – ergänzt durch Schnellfragerunden und Publikumsabstimmungen. Schnell war klar, dass die große Themenvielfalt in Anbetracht der begrenzten Zeit und vielen Kandidaten keine tiefe Erörterung zuließ, sondern es vor allem um die grundsätzlichen Positionen der Parteien und Haltung der Kandidaten ging: Umriss statt Detailzeichnung.

Den Direktkandidaten gelang es unterschiedlich gut, sich auf die Jugendlichen einzulassen und sich vom „Partei-Sprech“ zu lösen. Großen Beifall bekam Moderator Christian Pannes für seinen Appell beim Abschluss: „Ihr könnt Demokratie mitgestalten, nutzt die Möglichkeit dazu: Geht wählen!“

Die Videoaufzeichnung ist in voller Länge auf der Facebook- und YouTube-Seite des Jugendrates zu sehen.

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