Grüne: Schilda in Ratingen

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Ratingen. Christian Otto, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Rat, wähnte sich in Schilda, als er vor einigen Tagen ein neues, offenbar provisorisch aufgestelltes Verkehrsschild auf dem Fußweg zwischen dem Carl-Friedich-von-Weizsäcker-Gymnasium und der Kreuzung Europaring und Bechemer Straße sah. Das gelbe Schild zeigt das Ende der Nutzungserlaubnis für Radfahrende an.

„Ich kann nicht glauben, dass Radfahrende ausgerechnet kurz vor der Kreuzung auf die Fahrbahn wechseln sollen“, kommentiert Otto das Schild.

Radfahrende Schüler und Schülerinnen seien dort nach Schulschluss unterwegs. Wenn sie die veränderte Verkehrsführung tatsächlich befolgten, entstünde sowohl eine unnötige Gefährdung als auch ein Unterbrechung des Verkehrsflusses, meint das Ratsmitglied.

„Autofahrer beschleunigen kurz vor der Ampel gerne, um noch bei Grün die Kreuzung zu passieren, da liegt der Fokus leider nicht unbedingt auf einfahrenden Radlerinnen“, fährt Otto fort.

Besonders stutzig wurde der grüne Verkehrspolitiker, als er entdeckte, dass in der Gegenrichtung die Benutzung für Radfahrende weiterhin zulässig bleibt.

„Bedeutet das, morgens auf dem Weg zur Schule ist der Weg zur Nutzung freigegeben, auf dem Weg nach Hause muss mit dem Rad für 10 Meter auf die Straße gewechselt werden oder man soll schieben, an der Ampel ist die Querung auf dem Rad zusammen mit Fußgängerinnen dann wieder erlaubt?“

Dies sei wenig sinnvoll, findet der Grüne, der den Weg mit dem Fahrrad seit 15 Jahren fast täglich selbst befährt. Otto hat bei der Stadtverwaltung bereits nachgefragt und gibt zu bedenken: „Ich bin morgens und mittags in der Gegenrichtung zu den Schülern und Schülerinnen unterwegs und trotz der gemeinsamen Nutzung in beiden Richtungen zusammen mit Fußgängern und Fußgängerinnen kommt es nicht zu gefährlichen Situationen, weil aufeinander Rücksicht genommen wird.“ Dies sei eigentlich auch ein hervorragendes Beispiel, wie eine gemeinsame Nutzung des Straßenraums durch verschiedene Verkehrsteilnehmer und Verkehrsteilnehmerinnen funktioniere.

Foto: privat