Ratingen. Kürzlich wurde feierlich der Ratinger Nachhaltigkeitspreis für drei von einer Jury empfohlene und vom Rat bestätigte Projekte verliehen und den glücklichen Gewinnerinnen und Gewinnern überreicht.
Ausgezeichnet wurden Kurse der sechsten und neunten Klassen des Friedrich-von-Weizäcker-Gymnasiums, die sich bei ihren Untersuchungen und Aktionen an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung orientiert hatten. Ebenfalls ausgezeichnet wurde eine Ratinger Firma mit dem Projekt „GreenPort“, wodurch durch Solarzellen auf dem Dach eines Carports grüner Strom erzeugt, genutzt, gespeichert und eingespeist werden kann.
Die insgesamt acht Bewerbungen wurden von der Jury unter Berücksichtigung der Kategorien ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung, Bedeutung über den unmittelbaren Projektrahmen hinaus, Langfristigkeit der Wirkung und Originalität bewertet. „Wir gratulieren besonders den jungen Preisträgerinnen und Preisträgern und möchten sie darin unterstützen, dass ihre Ergebnisse umgesetzt werden und ihre Arbeit somit langfristige Auswirkungen hat, eben nachhaltig ist“, führt Edeltraud Bell, umweltpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, aus.
Der naturwissenschaftliche Differenzierungskurs „Mensch, Natur & Umwelt“ der neunten Klassen hat nicht nur ein Projekt, sondern ist das Projekt, wie die Schülerinnen und Schüler selbstbewusst in ihren Bewerbungsunterlagen schrieben. Auf ihrer Seite kann man jetzt lesen, dass sie sich sehr über den ersten Platz freuen. Aber was sind ihre Ziele und ihr Antrag auf Beschlussfassung, der sich an Politik und Verwaltung richtet?
Bei ihrer Beschäftigung mit den Nachhaltigkeitszielen ist den Schülerinnen und Schülern sofort ins Auge gesprungen, dass Müll an ihrer Schule nicht getrennt gesammelt wird. Sie sehen daher dringenden Handlungsbedarf und wünschen sich Unterstützung bei der Durchführung von Sensibilisierungskampagnen an ihrer Schule zum Thema Nachhaltigkeit, Müllvermeidung und -trennung, Förderung von Schulprojekten und Wettbewerben sowie Öffentlichkeitsarbeit und Zusammenarbeit mit den lokalen Medien. Und natürlich konkret die Möglichkeit, Müll getrennt sammeln zu können, sowie die Gewissheit, dass das gesammelte Altpapier tatsächlich verwertet wird. Dafür braucht es die Bereitstellung von zusätzlichen Abfallbehältern für die separate Sammlung, die Einbindung der Reinigungskräfte und die regelmäßige Abholung und Entsorgung durch die Kommune.
„Die jungen Leute haben es auf den Punkt gebracht“, betont Ute Meier, Vorsitzende des Umweltausschusses. „Jeder Haushalt ist gehalten, Müll zu trennen, und an den städtische Schulen gibt es noch nicht einmal die Sammlung von Altpapier.“
Dabei wurde vor einem Jahr im Schulausschuss beschlossen (auf Empfehlung des Jugendrats übrigens), dass die Verwaltung die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Mülltrennung an den Schulen schaffen möge. „Enttäuschen Sie die jungen Preisträger nicht“, so der Appell von Edeltraud Bell an die Verwaltung. Denn die Bewerbung des Kurses schließt mit den Worten: „Indem wir gemeinsam die Müllvermeidung und -trennung und Altpapiersammlung fördern, können wir einen wertvollen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt leisten und gleichzeitig die nachhaltige Entwicklung in unserer Stadt vorantreiben.“