
Ratingen. Angesichts des Bildungsnotstands haben Schulen einen dringenden Bedarf an Förderung gemeldet. In diesem Zusammenhang begleiten derzeit etwa 100 Lernpatinnen und -paten der Caritas insgesamt 130 Kinder an 20 Schulen in Ratingen. Dennoch gibt es noch 40 Kinder auf der Warteliste, für die dringend nach engagierten Paten gesucht wird, wie Handan Dikyokus, Koordinatorin der Caritas-Lernpatenschaft, berichtet.
Die Caritas-Lernpatenschaft des Fachdienstes für Integration und Migration (FIM) im Caritasverband setzt sich mit 100 ehrenamtlichen Patinnen und Paten in der individuellen Begleitung der Schulkinder ein. Diese engagieren sich regelmäßig in ihrer Freizeit, wobei einige sogar zwei oder drei Kinder begleiten.
Neben den klassischen Patenschaften, bei denen sich Schulkind und Pate am Nachmittag in den Räumen der Schule treffen, gibt es seit etwa drei Jahren auch die Digital-Patenschaften. Diese Patenschaften sind besonders effektiv für ältere Schüler, die bereits sicher im Umgang mit PC, Laptop oder Tablet sind. Ehrenamtliche Paten werden auf Wunsch im Umgang mit entsprechenden Programmen geschult.
Eine Lernpatenschaft unterscheidet sich allerdings von klassischer Nachhilfe. Natürlich wird gemeinsam schulisches Wissen aufgearbeitet, wiederholt und trainiert, dies geschieht spielerisch und ohne Leistungsdruck. Das Schulkind hat die Möglichkeit Fragen zu stellen, eigene Unsicherheiten zu benennen und diese gezielt zu überwinden. Insbesondere bei den Grundschülern wird viel gelesen und vorgelesen, spezifische Situationen werden eingeübt, sodass das Kind durch kleine Erfolge immer sicherer im Umgang mit Lernen, Sprache und auch Zahlen wird. Lernpatinnen und Lernpaten stärken insbesondere das Selbstvertrauen des Kindes, erweitern dessen Fähigkeiten und entwickeln gemeinsam eine positive Fehlerkultur.
Um diese Aufgabe gut erfüllen zu können sorgt die Koordinatorin der Lernpatenschaften zunächst dafür, Schüler und Pate zusammenpassen. Dann werden die Lernpaten umfassend auf ihre Aufgabe vorbereitet und haben die Möglichkeit an entsprechenden Fortbildungen teilzunehmen. Zu guter Letzt wird für einen regelmäßigen Austausch zwischen Kindern, Paten, Eltern und Schule gesorgt, etwa durch Freizeitaktivitäten und Lernpaten-Stammtische.
Gesucht werden nun Menschen jeden Alters, die Interesse an einer Lernpatenschaft haben, sei es analog oder digital. Voraussetzung sind Flexibilität, Freude an der Wissensvermittlung, die Begleitung eines Kindes und etwa ein bis zwei Stunden Zeit pro Woche. Die Caritas-Koordinatorin bereitet auf die Aufgabe vor, berät und begleitet, bietet Schulungen und Seminare für Ehrenamtliche an und hat immer ein offenes Ohr.
„Als Lernpatin müssen Sie nicht alles wissen, sondern sind ein Vorbild und zeigen dem Kind, wie man das Fehlende lernt und wie man mit der Situation umgeht. Davon lernen die Kinder am meisten“, erklärt die Koordinatorin.
Kontakt:
Handan Dikyokus
Telefon: 02102-9394612
lernpaten@caritas-mettmann.de