Ratingen. Der Unterricht in Präsenz an den Ratinger Schulen hat wieder begonnen, teils etwas holperig durch Quarantäne und wie es im Herbst weitergehen wird ist noch nicht klar. Klar ist aber: Viele Kinder wurden durch die schwierigen Bedingungen während der Pandemie regelrecht abgehängt. Sei es durch fehlende Begleitung im „Homeschooling“, durch ein schwieriges Lernumfeld oder durch immer noch fehlende technische Ausstattung.
Viele Kinder haben Lerndefizite, die Schulen melden großen Bedarf an Förderung. „In diesem Jahr begleiten wir 101 Lerntandems, eigentlich eine hohe Zahl, aber für 39 Kinder suchen wir dringend Unterstützung durch Lernpatinnen und Lernpaten“, berichtet Handan Dikyokus, Koordinatorin der Caritas-Lernpatenschaft.
Bei der Lernpatenschaft des Fachdienstes für Integration und Migration (FIM) im Caritasverband engagieren sich 89 ehrenamtliche Patinnen und Paten in der Eins-zu-eins-Betreuung. Sie tun dies regelmäßig in ihrer Freizeit, einige von ihnen begleiten sogar zwei oder drei Kinder. Das bedeutet: Alle aktiven Paten sind restlos ausgelastet.
Neu sind die Digital-Patenschaften, diese wurden mit großem Engagement und viel Unterstützung durch Spenden im vergangenen Jahr begonnen. Digital-Patenschaften, funktionieren besonders bei etwas älteren Schüler*innen, die schon sicher im Umgang mit PC, Laptop oder Tablet sind. Die ehrenamtlichen Patinnen werden auf Wunsch im Umgang mit entsprechenden Programmen geschult.
Gesucht werden nun Menschen jeden Alters, die Interesse an einer Lernpatenschaft haben, analog oder digital. Mitbringen sollten sie Flexibilität, Freude an der Wissensvermittlung und an der Begleitung eines Kindes sowie etwa zwei Stunden Zeit pro Woche.
Die Kinder besuchen Ratinger Schulen von der ersten bis etwa zur achten Klasse. Bedarf an Unterstützung gibt es vor allem in den Fächern Deutsch, Mathematik und auch Englisch. Die Caritas-Koordinatorin bereitet auf die Aufgabe vor, berät und begleitet, hat immer ein offenes Ohr und bietet Schulungen und Seminare für Ehrenamtliche an.
„Und keine Angst, als Lernpat*in müssen Sie nicht alles wissen, Sie sind ein Vorbild und zeigen dem Kind, wie man das Fehlende lernt und wie man mit der Situation umgeht, davon lernen die Kinder am meisten“, erklärt die Koordinatorin mit einem Schmunzeln.
Alle Interessierten, sind eingeladen sich telefonisch zu melden oder den Infostand der Caritas-Lernpatenschaft auf der Ehrenamtsbörse von St. Peter und Paul, am Samstag, 18. September, zu besuchen. Von 10 bis 13 Uhr beantwortet Handan Dikyokus gerne Fragen und berät unverbindlich.