
Düsseldorf. Am Donnerstag, 10. November, 18 Uhr hält Bastian Fleermann einen Vortrag „Deportiert nach Minsk: Der Transport vom 10. November 1941 in die weißrussische Hauptstadt“ in der Berger Kirche, Wallstraße 17.
Der Vortrag von Fleermann, Leiter der Düsseldorfer Mahn- und Gedenkstätte, erläutert die Umstände der zweiten großen Deportation jüdischer Bürgerinnen und Bürger aus dem Regierungsbezirk. Dieser fand am 10. November 1941 statt und betraf 992 Menschen aus den drei Städten Düsseldorf, Essen und Wuppertal. Das 2012 aufgetauchte, recht umfangreiche Verlaufsprotokoll („Bericht über Judenevakuierung“) eines Düsseldorfer Schutzpolizeioffiziers, der mit seinen Beamten den Transport begleitete und bewachte, ermöglicht als unmittelbare Quelle Einblicke in den Ablauf und die Organisation einer solchen Verschleppung aus Sicht eines beteiligten Täters.
Vor 80 Jahren, im Oktober 1941, begannen die Deportationen deutscher Jüdinnen und Juden „nach Osten“. Die Gestapo ließ im Herbst 1941 in einer ersten „Welle“ bis zum Jahreswechsel zehntausende Menschen in Ghettos und Lager im besetzten Polen oder in der Sowjetunion verschleppen. Die ersten drei Transporte, die ihren Ausgangspunkt in Düsseldorf hatten und über den städtischen Schlachthof und den Güterbahnhof im Stadtteil Derendorf abgewickelt wurden, führten in die Ghettos in Łódź, Minsk und Riga. Diese Deportationen fanden im Oktober, November und im Dezember 1941 statt und betrafen 3.002 jüdische Menschen aus dem ganzen Regierungsbezirk Düsseldorf.
Foto der Familie Klein von 1935: Rabbiner Klein und seiner Frau Lilli wurden im Oktober 1941 nach Łódź deportiert.